Düsseldorf stellt sich quer – auch gegen Graue Wölfe
Wenn Dügida oder die AfD in Düsseldorf demonstrieren, ist klar, welches Gedankengut dabei propagiert wird. Am Sonntag (8.5.) hatten der "Türkisch Deutsche Kulturvereins Düsseldorf" zur Demonstration durch die Innenstadt eingeladen. Das große Transparent am Anfang des Aufmarsches trug den Text „Gemeinsam gegen Terrorismus und Faschismus“ – ein Hohn, wenn man betrachtete, wer hinter dem Schriftzug ging: die Grauen Wölfe, die stolz ihr Wolfszeichen zeigten und die Flaggen mit den drei Halbmonden schwenkten.
Die Faust zum Wolfssymbol gereckt
Der Verfassungsschutz ordnet die Grauen Wölfe der rechtsextremen türkischen Partei der Nationalistischen Bewegung (Milliyetçi Hareket Partisi, MHP) zu. In der Vergangenheit wurden sie des Terrorismus und zahlreicher Gewalttaten bis hin zu Morden bezichtigt. Sie stellten sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung, vor allem gegen das friedliche Zusammenleben der Völker und propagieren einen übersteigerten Nationalismus, gepaart mit der Vorstellung einer ethnisch homogenen Gesellschaft. Die Existenz kultureller Minderheiten in der Türkei lehnen sie ab und hetzen gegen Aleviten, Armenier, Griechen, Juden und Kurden. Zur Demonstration in Düsseldorf trafen sich etwa 600 Anhänger. Ihr Demonstrationszug verzögerte sich, da einige Teilnehmer traditionelle Säbel und Fahnen mit sichelförmigen Halbmonden aus Metall am Fahnenende mit sich führten. Diese wurden von der Polizei als gefährlich eingestuft und mussten entfernt werden.
Traditionelle Säbel und Fahnenstangen durften nicht mit auf die Demo
Protest gegen die Grauen Wölfe
Ein bunter Protest gegen Rechtsextremismus
Das Bündnis Düsseldorf stellt sich quer hatte zu einer Gegenkundgebung aufgerufen. Rund 500 Teilnehmer, unter ihnen viele Kurden, protestierten gegen den rechtsextremen Aufmarsch der Grauen Wölfe. Dazu versammelten sie sich vor dem Hauptbahnhof und zogen durch die Stadt zum Rathausplatz. Ihre Botschaft dabei: Düsseldorf steht für Demokratie, Vielfalt und Toleranz und bietet keinen Platz für Rassismus – egal von wem er kommt. Die Polizei sorgte mit mehreren Hundertschaften dafür, dass die beiden Demonstrationen einen ausreichenden Abstand hielten. Dennoch versuchten einige Demonstranten sich den Grauen Wölfen in den Weg zu stellen und am Burgplatz Parolen zu rufen. Dagegen ging die Polizei strikt vor.
Für einige Gegendemonstranten hatte ihr Protest noch ein Nachspiel