Düsseldorf: Der RRX im Bundesverkehrswegeplan – die Angermunder werden aktiv
Der Entwurf des Bundesverkehrswegeplans wurde Mitte März 2016 veröffentlicht und die Bürger sind bis zum 2. Mai gebeten, ihre Meinungen, Verbesserungsvorschläge oder Sorgen dazu zu äußern. Report-D berichtete. Damit möchte Berlin den Bürgern die Möglichkeit geben, Einfluss schon auf den Entwurf zu nehmen. Für Düsseldorf steht der Rhein-Ruhr-Express (RRX) im Plan, doch obwohl es für das Projekt an sich grünes Licht mit höchster Priorität gibt, sind noch zwei wichtige Punkte offen: Wird es im Süden von Düsseldorf einen Halt in Benrath geben? Und werden die Gleise im Norden in Angermund um zwei erweitert?
Scheinen beide Vorhaben sinnvoll und absolut notwendig, werden dafür jetzt die Kosten ermittelt. Neben den beiden Punkten in Düsseldorf steht auch noch der RRX-Halt in Köln-Mühlheim zur Berechnung an. Drei kostenintensive, zusätzliche Maßnahmen, deren Umsetzung nur genehmigt werden wird, wenn sie nicht die Wirtschaftlichkeit des gesamten Projekts in Gefahr bringen.
Den Angermundern reicht’s
Die Bürger von Angermund sehen den Bund in der Pflicht, etwas für ihren Stadtteil und den Lärmschutz zu tun. Dies wird ihnen seit Jahren versprochen. Als sie im Verkehrswegeplan lesen mussten, dass die Erweiterung der Gleise noch nicht feststeht, war klar, damit wird der Lärmschutz wieder verschoben. Aber die Geduld der Angermunder ist am Ende. Die Bürgerinitiative Angermund bekam nach der Veröffentlichung der Pläne noch mehr Zulauf. Durch ein Planungsunternehmen hat Initiative einen eigenen Vorschlag ausarbeiten lassen, anstelle der Lärmschutzwände eine Einhausung zu bauen und den Lärm damit unter die Erde zu verbannen. Allein in Angermund haben fast 500 Menschen die Gelegenheit genutzt, ihre Einwände zu formulieren und sie zum Verkehrsministerium nach Berlin zu senden. Am Montag übergab Elke Wagner von der Initiative Kopien der Briefe am Thomas Jarzombek, MdB CDU. Sie hoffen, dass nicht nur die Kosten über die Realisierung des RRX in Angermund entscheiden und bauen auf die Unterstützung der Politik.
Kommentar: Welche Interessen verfolgt die Stadt Düsseldorf?
Wie wird in Berlin priorisiert werden? Lieber der RRX-Halt in Benrath und dafür in Angermund alles lassen, wie es ist? Dem Norden endlich eine Entlastung durch zusätzliche Gleise und dem folgend Lärmschutz für Angermund? Oder den künftigen Schülern des Dürer-Kollegs in Benrath eine schnellere Anreise? Thomas Jarzombek, CDU, Mitglied des Bundestages und des Verkehrsausschusses, erklärt, dass die reine Wirtschaftlichkeit über die Realisierung der Maßnahmen entscheiden wird. Andreas Rimkus, SPD, ebenfalls MdB und im Verkehrsausschuss, hält sich mit Optimismus für Angermund zurück – für den Halt in Benrath ist er eher zuversichtlich. Ob es eine Entscheidung für den Süden und gegen den Norden geben wird, kann noch niemand sagen. Allerdings könnte die Stadt sich bei den Gesprächen mit der Bahn klar im Sinne der Bürger und für den Lärmschutz positionieren. Doch diese Unterstützung war bisher nicht erkennbar.