Düsseldorfer Häfen sollen auf der Logistikerfolgswelle mitschwimmen
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat am Montag (11.4.) ihr neues Wasserstraßen-, Hafen- und Logistikkonzept vorgestellt. Darin wirbt Verkehrsminister Groschek für eine Aufwertung der Logistikbranche und den Ausbau von NRW als Drehkreuz für den internationalen Güterverkehr.
Groschek sieht NRW nicht nur als Transitland für Güter, sondern als Teil der Wertschöpfungskette. Dabei sieht er große Chancen in der Entwicklung der Beziehungen zu China, dem Iran und der Türkei. Wie die chinesische Regierung spricht er von einer neuen Seidenstraße, deren Anfang und Ende in NRW zu finden sei. Die wirtschaftliche Entwicklung fordere aber den Ausbau der Kapazitäten in NRW und auch für Düsseldorf gibt es Pläne.
Die Logistikbranche hat einen schlechten Ruf – zu unrecht wie Michael Groschek findet
Der Hafen Reisholz ist in den Plänen enthalten
Die Landesregierung hat Hafenflächen von Experten prüfen lassen und da die Flächen in Neuss und Krefeld am Limit sind, sehen sie im Hafengebiet Reisholz noch Raum für Erweiterung. Groschek appelliert an die Bürgermeister der Region sich als „Hafenkapitäne“ zu sehen. Denn die Planungshoheit für den Flächennutzungsplan liegt bei den Kommunen. Er forderte den Schutz von anderer städtebaulicher Entwicklung. Der Ausbau der Logistik würde nachhaltige Wertschöpfung und damit Einnahmen für die Stadt bringen.
"Hafenalarm" sieht Pläne als Bedrohung
Alles andere als begeistert über diese Empfehlungen waren die Mitglieder der Initiative Hafenalarm, die vor der Veranstaltung in den Rheinterrassen ihre Plakate und Banner ausgerollt hatten. Erstaunt waren sie, als Minister Groschek schon vor neun Uhr zu ihnen kam und in einem Gespräch zusagte, ihre Sorgen ernst zu nehmen.
250 Teilnehmer kamen zur Vorstellung des neuen Konzeptes in die Rheinterrasse
Konzept als Chance
Drinnen wurde er dann konkreter: Den Vorwurf der Umweltbelastung durch den hohen Schadstoffausstoß der Schifffahrt wollte er nicht gelten lassen. Die Binnenschifffahrt sei der ökologischste Weg des Transportes und mit geeigneten Fördermitteln sei auch eine Modernisierung der Flotten möglich. Der Rhein soll zwischen Duisburg und Dormagen eine tiefere Fahrrinne erhalten. Auch bei Niedrigwasser sei eine Verladetiefe von 2,5 Meter angestrebt. Da die Prognosen für den Containerumschlag in den NRW-Häfen bis zum Jahr 2030 von einer Steigerung von einer Millionen auf 1,8 Millionen Containern ausgehen, sieht er die Chance im Ausbau von Häfen und Kanälen. Zur Entlastung der Straßen sollen Bahn und Binnenschiff stärker in Transportketten einbezogen werden. Er sieht die Häfen als trimodale Logistikknoten und fordert die optimierte Anbindung von Schiene, Straße und Wasserstraße. Die Häfen und die Unternehmen der Logistikbranche seien Wachstumsmotoren für Wirtschaft und Arbeitsmarkt.