Düsseldorf: Fahrradführerscheine und Räder für acht Flüchtlinge
In Zusammenarbeit zwischen dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), der Verkehrswacht und der Inititative „Hallo Fahrrad“ sind acht Flüchtlinge jetzt in eine Fahrradschule gegangen, fit gemacht worden für den Straßenverkehr und haben auch gleich eigene Fahrräder erhalten.
Organisatorin Ina Niegengerd (Mitte) erklärte auf der Karte den Weg
Teilnehmer aus den Unterkünften Roßstraße und Mantenstraße
Bereits zum zweiten Mal hab es das ADFC-Radfahrtraining für Flüchtlinge. Dabei bekamen die Teilnehmer nicht nur die Straßenverkehrsordnung vermittelt und wie sie sich sicher auf dem Rad bewegen, für einige gehörte auch das Erlernen des Radfahrens dazu.
Der Großstadtverkehr ist auch mit dem Rad gewöhnungsbedürftig
Paul Gollenbusch, Ehrenamtler bei den Johannitern in der Erstaufnahmeeinrichtung an der Roßstraße, freute sich für seine Schützlinge. Da die Roßstraße nur eine Zwischenstation auf dem Weg zur zukünftigen Heimat in einer anderen Stadt ist, haben die Bewohner kein Sozialticket für öffentliche Verkehrsmittel. Ihnen aber einfach nur Fahrräder zu leihen, hat sich als nicht sinnvoll erwiesen, da die Fahrkenntnisse und das Wissen über Verkehrsregeln sehr unterschiedlich waren. Daher hat Gollenbusch beim ADFC angerufen und schnell den Kontakt zu Ina Niegengerd vermittelt bekommen. Die Ehrenamtlerin beim ADFC organisierte bereits im Herbst 2015 den ersten Kurs in Gerresheim.
Auch Nizars Fahrradsattel wurde noch von Armin Dörr (links) auf die richtige Höhe eingestellt
Eigene Räder – Dank "HalloFahrrad"
Am Donnerstag (7.4.) war dann der große Moment für die Teilnehmer auf dem Gelände der Jugendverkehrsschule Rath gekommen. Armin Dörr von der Inititative „Hallo Fahrrad“ hatte acht gespendete Fahrräder wieder fahrtüchtig hergerichtet und überreichte sie mit den dazugehörigen Fahrradpässen an die neuen Besitzer. Fahrradhelme, Schlösser, Handschuhe, Kartenmaterial und je einen Rucksack hatten die Verkehrswacht und der ADFC für die Absolventen besorgt.
Simon M. Höhner, Geschäftsführer der Verkehrswacht, unterstützte die Aktionen gerne. Indem sein Verband praktische Hilfestellung beim Fahrtraining bot und das Gelände der Jugendverkehrsschule zur Verfügung stellte. Mit dabei waren auch ehrenamtliche Paten, die weiterhin Übungs- und Einkaufsfahrten per Rad oder Erkundungsfahrten im jeweiligen Stadtteil mit den Teilnehmern absolvieren. Damit wird das Erlernte trainiert und das Miteinander gefördert.
Fahrkurse für Flüchtlinge – eine sinnvolle Aktion
Viele Wohlfahrtsverbände sind mit ihren Ehrenamtlern bemüht, die Flüchtlinge zur besseren Mobilität mit Fahrrädern auszustatten. Dabei wird die Verkehrssicherheit der Räder beachtet, aber meist die der Fahrer weniger. Wer ein Fahrsicherheitstraining oder Kurs Fahrradführerschein für die Flüchtlinge organisieren möchte, kann mit dem ADFC Kontakt aufnehmen. Die Geschäftsstelle des ADFC Düsseldorf befindet sich in der Siemensstraße 46 in Düsseldorf-Oberbilk .