Düsseldorfer Forscher entdecken Wirksamkeit von Mutterkraut bei geschädigten Nervenfasern
Ein Forscherteam der Uni-Klinik Düsseldorf hat die Wirksamkeit der Parthenolide, die aus der Heilpflanze „Mutterkraut“ stammen, bei der Regeneration von Nervenfasern nachgewiesen. Damit entwickelten die Wissenschaftler einen neuen therapeutischen Ansatz, denn krankheits- oder verletzungsbedingte Nervenleiden sind heute kaum therapierbar.
In der aktuellen Publikation des „Journal of Neuroscience“ stellen die Düsseldorfer Forscher, unter der Leitung von Prof. Dr. Dietmar Fischer, Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, ihre Untersuchungen vor.
Nervenerkrankungen äußern sich häufig in Empfindungsstörungen, Störungen der Motorik oder chronischen Schmerzen. Sie können verletzungsbedingt oder als Folge anderer Erkrankungen wie Diabetes oder Schädigungen durch schädliche Substanzen hervorgerufen werden. Mit Medikamenten kann derzeit meist nur ein Stillstand der Erkrankung erreicht werden, da die geschädigten Nervenfasern nur sehr langsam regenerieren. Dem Forscherteam ist es gelungen, in Experimenten zu zeigen, dass der Wirkstoff das Nachwachsen von Nervenfasern erheblich beschleunigt.
Dies war auch erfolgreich, wenn der Wirkstoff als Medikament in die Blutbahn gegeben wurde. „Dieser therapeutische Ansatz ist völlig neu. Bis zur Entwicklung zu einem einsatzfähigen Medikament sind allerdings noch weitere Untersuchungen notwendig", sagt Prof. Dr. Dietmar Fischer. Ob Parthenolide auch die Regeneration des verletzten Rückenmarks oder Sehnervs, die normalerweise gar nicht regenerieren können, positiv beeinflussen kann, wird zurzeit von den Düsseldorfer Forschern ebenfalls untersucht.