Düsseldorf Oberbilk: Bürger sind besorgt über den Ruf des Viertels und empört über Geldverschwendung am Oberbilker Markt
Auf seiner Runde durch die Stadtteile besuchte Oberbürgermeister Thomas Geisel am Mittwoch bei seinem siebten OB-Dialog Oberbilk. Der Saal in der Volkshochschule hätte noch viele Bürger aufnehmen können, etwa hundert Oberbilker waren zum Dialog gekommen.
Zu großer Saal oder zu wenige Besucher? Rund 100 Bürger waren gekommen, viele Stühle blieben leer
Dass ihr Stadtteil in den Medien als „Maghreb-Viertel“ bezeichnet wird, macht viele Oberbilker betroffen. Das Image ist schlecht und auch die Arbeit der Polizei-Sonderkommission Casablanca wirkt auf die Bürger nicht überzeugend. Junge Männer in sehr teuren Autos kreuzen durch die Straßen und immer mehr Shisha-Bars eröffnen. Das Ordnungsamt teilt auf Nachfrage mit, gegen die Bars könne man nichts machen, da dort kein Alkohol verkauft würde – aus Sicht der Nachbarn keine beruhigende Auskunft. Thomas Geisel betont dazu „Gefahr erkannt und bald auch gebannt“. Das Ordnungsamt und die Polizei hätten ihm versichert, die Präsenz sei erhöht worden. Er appellierte, die ausländische Bevölkerung nicht unter Generalverdacht zu stellen. Der Kontaktbeamte der Polizei, Dirk Sauerborn, betonte, dass schon viele Initiativen im Stadtteil aktiv sind und auch die Bezirksvertretung an Maßnahmen arbeite, dunkle Ecken zu beseitigen.
Auf den Umbau des Oberbilker Marktes angesprochen, findet der OB deutliche Worte „Die Neugestaltung sei offensichtlich missglückt und für was dort Millionen ausgegeben wurden, frage er sich auch“. Offene Worte, wobei diese stets als seine persönliche Meinung deklariert wurden.
Nachdem noch der Standort und die Gebühren der Volkshochschule, der öffentliche Personennahverkehr, der Bau von preiswertem Wohnraum – gerne auch barrierefrei – und die Förderung der Einkaufszone Kölner Straße diskutiert worden waren, endete der Dialog nach 60 Minuten. Aber die Besucher hatten Verständnis, Thomas Geisel wollte seiner Tochter noch zum fünften Geburtstag gratulieren und daher zügig nach Hause.