19. März 2016 – Equal Pay Day in Düsseldorf
„Politik ist eine viel zu ernste Sache, als dass man sie alleine den Männern überlassen könnte“, ist ein Zitat der SPD-Politikerin Käte Strobel, die von 1966 bis 1972 als Ministerin unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und Willy Brandt tätig war. Eine Aussage, die auch die heutige CDU übernommen hat. Doch trotz Bundeskanzlerin und Frauen in der Politik bleibt ein Problem bestehen: Frauen verdienen im Vergleich zu den Männern im Schnitt immer noch 21,6 Prozent weniger für ihre Arbeit.
Umgerechnet müssen die Frauen 79 Tage länger arbeiten, um rechnerisch auf das durchschnittliche Jahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen. In diesem Jahr wäre das bis zum 19. März. Auf dem Schadowplatz wurde von zahlreichen Parteien und Organisation gegen die Ungerechtigkeit bei der Bezahlung protestiert.
Die Damen von ver.di trugen Schärpen wie Schönheitsköniginnen die Forderung: Gute Arbeit, gerechter Lohn
Seit 50 Jahren Entgeldgleichheit – auf dem Papier
Auf dem Schadowplatz dominierte am Samstagmittag (19.3.) die Farbe rot, die symbolisch für die roten Zahlen steht, die rechnerisch auf den Konten der Frauen wegen der ungleichen Bezahlung entstehen. Zum achten Mal gibt es den Equal Pay Day in Deutschland, doch geändert hat sich noch nichts. Soziale Berufe, die nach wie vor überwiegend von Frauen gewählt werden, sind durchweg schlechter bezahlt, als Berufe im technischen Bereich, die immer noch überwiegend von Männern ergriffen werden. Die Frauen fordern gesetzliche Regelungen, die die ungleichen Bezahlungen endlich beenden. Seit über 50 Jahren gilt das Gebot der Entgeltgleichheit für Frauen und Männer. Doch die Realität sieht immer noch anders aus. Da es keine Überprüfung von Endgeldgleichheit oder Berichtspflichten für Unternehmen gibt, ist es der Freiwilligkeit der Firmen überlassen, wie die Lohngleichheit bei ihnen angewandt wird.
Auch die Damen vom Sozialverband Deutschland waren vertreten
Zahlreiche Verbände, Parteien und Organisationen beteiligten sich
Das Büro für Gleichstellung von Frauen und Männern der Landeshauptstadt Düsseldorf, die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, der BPW Club Düsseldorf, die Frauen von Bündnis 90/Die Grünen, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Frauenunion des Kreisverbands Düsseldorf, die Katholische Frauengemeinschaft, der Sozialverband Deutschland und der Bezirksfrauenrat von ver.di haben gemeinsam mit roten Regenschirmen für die Lohngleichheit demonstriert. An Infoständen wurden die Düsseldorfer informiert und mit Material in den Farben rot versorgt.
Josef Hinkel und Sylvia Pantel
"Kleine Bötchen backen"
Neben Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke waren auch Sylvia Pantel, Andreas Rimkus und Bäckermeister Josef Hinkel zur Aktion gekommen. Unter dem Motto "Kleine Brötchen backen? Für euch ist mehr drin!" beteiligt sich die Bäckerei Hinkel am Equal Pay Day. "Es war für mich keine Frage, die Aktion zum Equal Pay Day zu unterstützen. Wir leisten als Traditionsunternehmen gerne einen Beitrag und unterstützen das Gleichstellungsbüro sowie alle Beteiligten für einen solch guten Zweck", so Josef Hinkel. Alle Frauen, die am 19. März bei Hinkel eingekauft haben, bekamen ein Extra-Brötchen gratis.
Die Aktion der Bäckerei Hinkel: Kleine Brötchen backen
Mit Musik für gleiche Entlohnung
Musikalisch untermalt wurden die Forderungen der Frauen von Düsseldorfer Trommelgruppe "Sapali and Friends"
Sapali trommelte für die Frauen