Düsseldorf hofft auf den Bundesverkehrswegeplan: RRX und Autobahnen
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat am Mittwoch (16.3.) den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) veröffentlicht. Darin sind auch für Düsseldorf Verkehrsprojekte bis zum Jahr 2030 enthalten. Wichtige Maßnahmen wie der Rhein-Ruhr-Express (RRX), der Ausbau der A46 von Düsseldorf nach Hilden, der Ausbau der A59 durch Duisburg als Fortsetzung der B8 im Norden sind im Plan enthalten und wurden positiv bewertet.
Rhein-Ruhr-Express
Mit Spannung wurde in Düsseldorf die Entscheidung zum RRX erwartet. Die neue Verbindung zwischen Köln und Dortmund soll eine Entlastung für Pendler bringen. Nachdem das Nutzen-Kosten-Verhältnis des RRX mit dem Wert 1,8 errechnet wurde, steht der Realisierung nichts mehr im Wege. Die Maßnahme steht im „Vordringlichen Bedarf Engpassbeseitigung“.
Der RRX gehört zu einem von bundesweit sechs Projekten, die bis 2030 bevorzugt verwirklicht werden sollen, mehr als 1,7 Milliarden Euro wurden dafür eingeplant. Damit ist allerdings noch keine Aussage über den Umfang der Baumaßnahmen getroffen und ob es einen Haltepunkt in Düsseldorf-Benrath geben wird. Dies wird erst durch weitere Prüfungen und Bewertungen ermittelt. MdB Andreas Rimkus kommentierte: „Ich erwarte von der nun anstehenden Sensitivitätsbetrachtung einen positiven Ausgang für die Entscheidung des RRX-Haltes in Benrath.“
Bürger wissen noch nicht was kommt
Für die Bürger in Angermund, Reisholz und an den übrigen Streckenabschnitten, für die Gleiserweiterungen angedacht sind, bedeutet die Veröffentlichung des Bundesverkehrswegeplans keine Entwarnung. Bevor nicht genau feststeht, was vor ihren Haustüren realisiert werden wird, müssen sie mit dem Schlimmsten rechnen: Erhöhte Takte bei den Zügen, verstärkten Güterverkehr und Lärmschutzmaßnahmen, die von der Bahn wirtschaftlich und nicht menschlich gerechnet werden.
Autobahnen sind ebenfalls aufgenommen
Für die Autobahnen ist der Ausbau der A3 vom Autobahnkreuz Leverkusen, über das Kreuz Hilden bis zum Autobahnkreuz Ratingen Ost vorgesehen. Auch dieses Vorhaben ist im Entwurf für den BVWP als vordringlicher Bedarf mit Engpassbeseitigung aufgenommen worden. Als „Weiterer Bedarf“ wurde der Abschnitt der A46 zwischen Holthausen und dem Kreuz Hilden festgelegt, die Realisierung hat aber keine Priorität.
Zufriedenheit bei Düsseldorfer Abgeordneten
Die Düsseldorfer Abgeordneten und Mitglieder im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, Thomas Jarzombek (CDU) und Andreas Rimkus (SPD) sehen Düsseldorf im BVWP gut vertreten und rechnen mit einer deutlichen Verkehrsentlastung in der Region.
Auch auf den Autobahnen rund um Düsseldorf soll es künftig zügiger gehen
Priorisierung der Projekte
264,5 Milliarden Euro werden von der Bundesregierung für die Projekte des BVWP bis 2030 bereitgestellt. Rund 130,7 Milliarden Euro fließen in den Neu-, Ausbau und Erhalt der Straßen. Für den Bereich Schiene stehen 109,3 Milliarden Euro bereit, 24,5 Milliarden Euro investiert der Bund in die Wasserwege.
Rund 2000 Projekte aus allen Bundesländern wurden in den vergangenen Monaten geprüft, kalkuliert und mit Prioritäten versehen. 700 Projekte erhielten die Einstufung als vordringlich, 84 als besonders dringend.
Beteiligung der Bürger
Am 21. März startet das Bundesverkehrsministerium die Öffentlichkeitsbeteiligung zum BVWP. Sechs Wochen lang können die Bürger Anregungen und Meinungen zu den Plänen formulieren. Informationen dazu gibt es auf der Homepage des Bundesverkehrsministeriums. Nach der Auswertung der Bürgermeinungen wird der BVWP in den Ressorts abgestimmt und startet voraussichtlich nach der Sommerpause in die Schlussberatung und zur Verabschiedung.