Seelsorgewoche in Düsseldorf: "Da ist jemand für dich da"
Seelsorge in vielen verschiedenen Bereichen stellt die Evangelische Kirche in der Woche vom 4. bis 13. März vor. Dabei können die Düsseldorfer nicht nur die verschiedensten Aspekte von Seelsorge kennenlernen, sondern auch die Akteure, die oft im Hintergrund tätig sind.
Zuhören
Das Schlüsseldort der Seelsorge ist "zuhören". Unabhängig vom Menschen, der in einer Krisensituation ist, hören Seelsorger zu. Das machen Sie, ohne das daraus gleich Konsequenzen resultieren oder Maßnahmen abgeleitet werden. Seelsorger unterliegen der Schweigepflicht und das Gespräch wird in keiner Weise dokumentiert. Die Botschaft: Da ist jemand für dich da, dem man sich anvertrauen kann, der vielleicht einen Ratschlag hat oder einfach nur zuhört. Diese Aufgaben nehmen in der Evangelischen Kirche nicht nur Hauptamtliche Kräfte war, auch geschulte Ehrenamtler sind aktiv.
Beispiel: Gefängnisseelsorge
Eine von ihnen ist Birgitta Horster. Sie besucht Insassen der Justizvollzugsanstalt und bietet Gespräche an. Dabei geht es nicht um Resozialisierung, sondern je nach Wunsch der Gesprächspartner um verschiedenste Themen. Ihre Kinder waren noch klein, als sie immer wieder Besucher beobachteten, die Insassen im benachbarten Gefängnis Ulmer Höhe besuchten. Warum "schlechte" Menschen im Gefängnis besucht werden, verwunderte sie. Durch Zufall stieß Birgitta Horster damals auf eine Fortbildung für Gefängnisseelsorge und so ist sie seit 15 Jahren aktiv. Sie begleitet immer nur einen Häftling, aber in der mittlerweile in Ratingen befindlichen Justizvollzugsanstalt sind neben Pfarren weitere Ehrenamtler tätig.
Birgitta Horster, Ehrenamtlerin in der Gefängnisseelsorge, und Pfarrerin Barbara Schwahn, Abteilungsleiterin Seelsorge
Seelsorgewoche
In der Seelsorgewoche werden in 33 Veranstaltungen die unterschiedlichsten Bereiche vorgestellt. Zum ersten Mal bietet der Evangelische Kirchenkreis Düsseldorf in dieser Form Einblicke in das, was Seelsorge ausmacht.
Die Seelsorgewoche will die Düsseldorfer mit dem Angebot der evangelischen Seelsorge vertraut machen – das geschieht in Ausstellungen, Vorträgen und Diskussionen in ungewöhnlicher Besetzung. Am 10. März werden beispielsweise im Haus der Kirche, Bastionstraße 6, ab 19 Uhr Seelsorgende, Psychologen und auch ein Architekt miteinander über die „verwundbare Seele“ unter der Überschrift „Seeleninfarkt verhindern, heilen, begleiten“ ins Gespräch kommen.
Rote Sessel bei der Bahnhofsmission
An ungewöhnlicher Stelle lädt die Bahnhofsmission am Hauptbahnhof zum Platznehmen in roten Sesseln ein. Dabei kommt es zum Gedankenaustausch über die Frage „Was ist Seelsorge?“: Was bedeutet das Wort Seele für Menschen im Bahnhof? Was wünschen sich Menschen unterwegs für die Seele?
Das Programm
Es gibt während der Woche Andachten (täglich ab 7. März um 12.30 Uhr in der Bergerkirche, Berger Straße, Altstadt), Konzerte, Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Seelsorgezweigen von der Gefängnisseelsorge über die Krankenhausseelsorge und Telefonseelsorge bis zum seelsorglichen Angebot des Trauercafés.
Das ganze Programmfinden sie hier oder auf der Homepage