Düsseldorfer Projekt TANDEM: Integration beginnt mit dem Kennenlernen
Eigeninitiative ist erforderlich bei dem neuen Projekt TANDEM, bei den sich Geflüchtete und Einheimische in einer lockeren Atmosphäre kennenlernen können. Denn jeder Interessent meldet sich über eine Internetplattform an und erhält so Informationen über Aktivitäten. Start war am Mittwoch (24.2.) mit einem Kennenlernabend, bei dem sich dreißig Menschen im Mehrgenerationenhaus HELL-GA trafen.
Walburga Benningshaus begrüßt die Teilnehmer
Die Landtagsabgeordnete Walburga Benninghaus, SPD, hatte die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen, denn sie ist davon überzeugt, dass durch Kennenlernen, das „voneinander Lernen“ und das gemeinsame Verbringen von schönen Zeiten die Integration am besten gelingt. Entsprechend nahm sie nach der offiziellen Begrüßung an einem der Tische Platz, die für die ersten Gespräche vorbereitet waren. Der Garather Bezirksbürgermeister Uwe Sievers, SPD, und Schulausschussmitglied Patrick Schiffer, Piraten, nahmen ebenfalls am ersten TANDEM-Treffen teil.
Eine erster Einstieg ins Gespräch kann die Karte mit Übersetzungshilfen sein
Die Tischordnung im HELL-GA- Cafe erinnert an Speed-Dating und das Prinzip war vom Organisationsteam um Ulrike Greimers auch ähnlich angelegt. An Zweier-Tischen trafen sich jeweils ein Düsseldorfer und ein Geflüchteter zu einem drei Minutengespräch. Danach wechselten die Teilnehmer bis alle sich kennengelernt hatten. Die erwachsenen Geflüchteten am Mittwochabend kamen alle aus Syrien. Auf einer Übersetzungskarte, waren erste Vokabeln in Deutsch-Arabisch aufgeführt, aber viele Gespräche konnten bereits auf Deutsch geführt werden. Später kamen auch die acht Jugendlichen aus Afghanistan hinzu, die als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge seit Herbst 2015 über das SOS-Kinderdorf in Garath untergebracht sind. Gesprächsgruppen bildeten sich und unterhielten sich angeregt.
Initiatorin Ulrike Greimers erklärt mit Yasser Khal den Ablauf
Die Idee des TANDEMS beginnt mit dem Kennenlernen. Bei gegenseitiger Sympathie können sich Tandems bilden. Dabei kann es um Begleitung im Alltag gehen, die Stadt und ihre Kultur kennenzulernen. Die Möglichkeit, Kindern und Erwachsenen aus einem anderen Kulturkreis zu helfen, sind vielfältig. Erste Verabredungen wurden am Mittwoch getroffen und die Teilnehmer haben sich offensichtlich wohl gefühlt. Die Organisatoren sind überzeugt, dass es ganz viel Wertvolles gibt, das alle durch die Begegnung auf Augenhöhe voneinander lernen können und planen weitere monatliche Treffen.
TANDEM
Nach einer Registrierung unter www.tandem-duesseldorf.de erhalten Interessenten Einladungen zu den Begegnungsabenden (vorerst nur in Düsseldorf), die es monatlich geben wird. Die Veranstaltung ist kostenlos, Getränke etc. werden mit dem HELL-GA-Cafe abgerechnet.