Orkan-Alarm in Düsseldorf: Entscheidung über den Karnevalszug auf Rosenmontag-Morgen verschoben – Sturmtief Ruzica schneller als erwartet
Das Comitee Düsseldorfer Carneval, CC, will erst am Rosenmontagmorgen darüber entscheiden, ob der von Sturmtief „Ruzica“ bedrohte Zoch kütt. Ein ursprünglich für Sonntagmittag (7.2.) angesetzte Pressekonferenz wurde kurzfristig abgesagt. Die unklare Wetterprognose lasse keine andere Wahl, so entschuldigte sich das CC.
Aktualisierung 21.30 Uhr: Mainz hat den Rosenmontagszug komplett abgesagt. Einige Ruhrgebietsstädte ebenfalls. Köln zieht die Planen über den Zuschauertribünen ein, lässt Pferde im Stall und verbietet das Mitlaufen etwa der großen Pappmaché-Köpfe. Motto: "Mer trecke, ever mit weniger PS".
Dahinter steht ein handfester Streit an der Düsseldorfer Narrenspitze, der schon beim Wagenrichtfest am Freitag offensichtlich war. Optimisten wie der Zugleiter Hermann Schmitz („Der liebe Gott ist ein Düsseldorfer. Der Zug findet statt“) rangen auf offener Bühne mit Pessimisten wie CC-Sicherheitschef Sven Gerling („Ab Windstärke 8 wird’s kritisch“).
CC-Sicherheitschef Sven Gerling: "Ab Windstärke 8 wird’s kritisch"
Von den Meteorologen jedenfalls ist kein klärendes Gewitter zu erwarten. Der Deutsche Wetterdienst ließ am Samstagnachmittag verlauten, das Tief mit dem kroatischen Namen Ruzica (sprich: Ru’schika) bewege sich derzeit schneller als erwartet. Und von der privatwirtschaftlichen Meteogroup gab es den Hinweis: Die Chancen für die Karnevalszüge stünden 50:50. Hoffnungen keimen: Erwischt der Düsseldorfer Rosenmontagszug ein Zeitfenster mit Böen unterhalb der Windstärke 8?
Denn exakt diese Windstärke ist im Sicherheitskonzept für den Düsseldorfer Rosenmontagszug als Richtwert für eine Absage festgelegt. Darüber sollte es eigentlich keine Diskussionen geben. Entlang der Rheinschiene wird eine wetterbedingte Absage des Rosenmontagszugs in Düsseldorf am offensten diskutiert. Köln hofft und glaubt bis zuletzt, Bonn hat einen eigenen Meteorologen für das Mikroklima in der Stadt.
Narrenkappe, CC-Schal und die neuste Wettervorhersage auf dem Smartphone: CC-Vize Stefan Kleinehr (l.) und Pressesprecher Hans-Peter Suchand sprechen über Sturmtief Ruzica
aktualisiert: 7.2.2016, 21.30 Uhr