Frauen Security Point zu Karneval in Düsseldorf: Signal an Frauen – wir nehmen euch ernst!
Karneval sollen alle Menschen in Düsseldorf fröhlich und unbeschwert feiern können. Durch die Ereignisse in der Silvesternacht, bei denen es zahlreiche sexuelle Übergriffe und Nötigungen gab, ist einigen Frauen die Lust am Feiern vergangen. Das Gefühl von Sicherheit soll den weiblichen Narren durch die erhöhte Präsenz von Polizei und Ordnungsdienst und einem eigens eingerichteten Frauen Security Point gegeben werden.
In den Räumen der Geschäftsstelle der Düsseldorfer Jonges in der Mertensgasse wirdan Altweiber und Rosenmontag ein Team der Frauenberatungsstelle, des Büros für Gleichstellung der Stadt Düsseldorf und der Opferschutzstelle der Polizei eine Anlaufstelle für Frauen bieten, die verunsichert sind, sich bedroht fühlen, sexuelle Übergriffe gesehen oder selbst erlebt haben
Die Lage des Frauen Security Points finden sie hier.
Direkte und kostenlose Unterstützung, auf Wunsch auch anonym, erhalten die Frauen dort in geschützter Umgebung. Dabei ist in der Anlaufstelle nicht relevant, ob die Frauen eine Straftat anzeigen wollen. In einem ruhigen Gespräch wird gemeinsam besprochen, was vorgefallen ist und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen. In Zusammenarbeit mit der Uni-Klinik besteht auch die Möglichkeit, bei sexuellen Übergriffen mögliche Spuren anonym zu sichern. Die Opfer haben dann immer noch die Gelegenheit, eine Straftat anzuzeigen, müssen dies aber nicht sofort tun. Dies ist der Vorteil der Beratung durch die Frauenberatungsstelle, denn die Polizei muss sofort tätig werden, wenn sie Kenntnis von einer Straftat erhält.
Die Anlaufstelle in der Mertensgasse 1
Die Frauenberatungsstelle führt nach Karneval, Kirmes oder Abiturfeiern immer wieder Beratungen durch. KO-Tropfen sind ein Problem, das öfter thematisiert wird. Etta Hallenga von der Frauenberatungsstelle möchte aber keine Verhaltenstipps geben, da so den Frauen das Gefühl vermittelt wird, sich falsch verhalten zu haben, wenn sie Opfer von Übergriffen geworden sind. Ihr Ratschlag für die tollen Tage: in einer Gruppe unterwegs sein und bleiben, da passe einer auf den anderen auf. Auch in den Gaststätten und Kneipen wünscht sie sich mehr Aufmerksamkeit von Wirten und Personal. Bei befremdlichen Verhalten sollte der Gast angesprochen und auch ein Hausverbot erteilt werden.
Damit die Frauen von dem Angebot des Security-Points erfahren, hängen überall in der Stadt Plakate, 3000 Postkarten werden verteilt und liegen in den Kneipen aus, die Rheinbahn wird auf ihren Info-Screens und im Rheinbahn-TV ebenfalls auf die Anlaufstelle hinweisen. Vor der Mertensgasse 1 wird die Fahne mit dem orangen Logo gehisst werden. Orange haben die Initiatoren bewusst gewählt, da die Farbe gegen Gewalt steht.
Geöffnet ist der Security Point an Altweiber (4.2.) und Rosenmontag (8.2.) jeweils von 10 Uhr bis 2 Uhr in der Nacht. Zusätzlich ist das Fachpersonal während der Öffnungszeiten telefonisch unter der Rufnummer 0157-70075415 erreichbar.
Neben dem Angebot an den beiden Karnevalstagen gibt es im Büro der Frauenberatungsstelle Unterstützung und Beratung, Talstrasse 22-24. Telefonisch sind sie unter 0211-68 68 54 erreichbar, wo man auch einen Termin vereinbaren kann. Weitere Information hier.