Düsseldorfer Fall von Zika-Fieber bestätigt – aber kein Grund zur Beunruhigung
Das Bernhardt-Nocht-Tropeninstitut in Hamburg hat am Mittwoch (3.2.) die Verdachtsdiagnose der Ärzte bestätigt, die eine Blutuntersuchung auf das Zika-Virus bei einem Düsseldorfer veranlassten, der zuvor Venezuela bereist hatte. Mit Fieber, Ausschlag und Bindehautentzündung stellte sich der Mann in der vergangenen Woche beim der tropenmedizinischen Ambulanz des Leber- und Infektionszentrums in düsseldorf vor. Die Virusinfektion ist ohne Krankenhausaufenthalt bereits komplett abgeklungen. Damit gibt es in Deutschland sechs bestätigte Zika-Fälle, die aber alle bei Reiserückkehrern auftraten.
Die ZIKA-Epidemie in Süd- und Mittelamerika hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 1. Februar 2016 dazu bewogen, den globalen Gesundheitsnotstand auszurufen. Hintergrund ist der mögliche Zusammenhang zwischen dem Virus und Fehlbildungen bei Neugeborenen.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärte: "Eine Übertragung in Deutschland halten die Experten für sehr unwahrscheinlich, aber wir bleiben wachsam. Damit einzelne Infektionen in Deutschland, etwa bei Reiserückkehrern, besser überwacht werden können, habe ich bereits in der letzten Woche die Einführung einer Meldepflicht für Arboviren, z. B. Zika-Virus und Dengue-Fieber, auf den Weg gebracht. Dadurch erhalten die Gesundheitsämter vor Ort die notwendigen Informationen, um im Bedarfsfall entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Damit liegen wir ganz auf der Linie der WHO."
Eine Infektion mit dem Zika-Virus nimmt normalerweise einen milden Verlauf. Gefährlich kann er nur für Schwangere werden, da Missbildungen des Kindes möglich sind. Das Auswärtige Amt rät Schwangeren von Reisen in die Risikogebiete ab. Übertragen wird das Virus hauptsächlich durch die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti). Doch es soll auch einzelne Fällte von Mensch zu Mensch-Übertragung gegeben haben. Eine Impfung gibt es noch nicht.
Das Virus kommt in tropischen Gegenden auf der ganzen Welt vor. Die Infektionen breiteten sich verstärkt in Brasilien aus und betrifft inzwischen große Teile Lateinamerika. Nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) tritt das Virus mittlerweile in fast allen Ländern Lateinamerikas auf. Ausgenommen sind Chile, Peru, Argentinien, Uruguay und Kuba.
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