Immobilienmarkt Düsseldorf: Bedarf an Wohnraum ist ungebrochen – die Preise steigen weiter
Düsseldorf ist eine boomende Stadt und daher auch als Wohnort attraktiv. Obwohl im Jahr 2015 fast 3000 Baugenehmigungen erteilt wurden und die Stadt den Wohnungsbau aktiv fördern möchte, reicht das Wohnraumangebot nicht aus.
Es sind Familien, Senioren, Studenten und auch Flüchtlinge, die Wohnungen oder Häuser in Düsseldorf suchen. Hinzu kommen Kapitalanleger, die aufgrund der niedrigen Zinsen in „Betongold“ investieren und damit die Nachfrage nochmal erhöhen. Konsequenz ist der stetige Preisanstieg bei allen Wohnformen.
Die Preise steigen weiter
Freistehende Einfamilienhäuser sind in der Landeshauptstadt unter 500.000 Euro kaum noch zu bekommen, je nach Lage kosten sie auch das Doppelte. Damit stiegen die Preise im vergangenen Jahr nochmals um sechs bis neun Prozent. Ähnlich ist die Situation bei Reihenhäusern. Bei Eigentumswohnungen liegt der Quadratmeterpreis in guter Lage bei 3500 Euro, 6 Prozent Steigerung. Die Kaltmieten stiegen je nach Lage zwischen einem und elf Prozent. Die Experten des Rings Deutscher Makler rechnen auch im Jahr 2016 mit leicht steigenden Mieten bei Gebrauchtimmobilien von etwa zwei bis drei Prozent.
Preisentwicklung 2015, Grafik: RDM
Preiswerter Wohnraum zur Miete ist in der Landeshauptstadt Mangelware. Der Bau von Sozialwohnungen ist durch Förderangebote des Landes so preiswert wie nie, doch Investoren können auf dem freien Markt wegen der niedrigen Zinsen so günstig Geld aufnehmen, dass die Förderung nicht attraktiv ist. Sie bauen daher lieber ohne die Vorgaben, da die Vermarktung aufgrund des hohen Bedarfs gesichert ist.
Auch das Ausweichen in das Umland ist nur bedingt erfolgreich. Dort sind die Preise zwar noch niedriger als in der Landeshauptstadt, aber die Infrastruktur und Anbindung an den ÖPNV sind für viele Menschen ein wichtiges Kriterium geworden. Senioren schätzen beispielsweise Wohnungen in zentraler Lage und tauschen diese gerne gegen in Häuschen im Grünen ein. Durch die guten Anbindungen in der Stadt wird oft auf ein eigenes Fahrzeug verzichtet.
Kreativität ist gefragt
Jörg Schnorrenberger vom Ring Deutscher Makler hält Kreativität bei der Schaffung neuen Wohnraum in der Zukunft für unabdingbar. Da dürfen Innenhöfe kein Tabu mehr sein und Bebauung an Hauptstraßen sollte durch neuen Lärmschutz möglich sein. In die Höhe zu bauen hält er nicht für den Königsweg, denn die Bau- und Betriebskosten sind wesentlich höher als bei niedrigen Geschosszahlen.
Die Infrastruktur ist ein wichtiger Punkt für alle Vorhaben, denn die Menschen wollen nicht im Stau stehen oder wie die Sardinen in Bussen und Bahnen. Schmunzelt gibt er zu, die Idee mit der Seilbahn zum Gallberg erst belächelt zu haben, aber jetzt durchaus zu begrüßen. Ohne solche kreativen Ansätze wird es in Zukunft nicht mehr gehen, betont er.
Übersicht des Rings Deutscher Makler zur Preisentwicklung