Facebook-Gruppe „Düsseldorf passt auf“ wächst auf knapp 9000 Mitglieder
Die als „Düsseldorfer Bürgerwehr“ bezeichnete geschlossene Facebook-Gruppe „Düsseldorf passt auf“ ist innerhalb eines Tages von rund 1000 auf knapp 9000 Mitglieder angewachsen. Darunter sollen auch Mitglieder der NPD, Mitläufer von Dügida und Hooligans sein – aber auch Düsseldorfer Geschäftsleute und Mitglieder von Schützen- und Karnevalsvereinen. In dem Forum wird über eine erste Aktion am Samstagabend in der Altstadt diskutiert.
Zahlreiche Diskussionsbeiträge beschäftigen sich damit, der Gruppe Struktur zu geben: Welche Verhaltensregeln gibt es? Wer macht Öffentlichkeitsarbeit? Wie sehen die rechtlichen Rahmenbedingungen aus? Andere wiederholen ultrarechte Hetze gegen Polizei, Politik und Presse. Außerdem geht es um Selbstschutz und Bewaffnung.
Gründer der Gruppe distanziert sich von Fremdenfeindlichkeit
Der Gründer der Gruppe betonte in Facebook-Posts und Fernsehinterviews, dass man keine politische Gruppe sei, sondern gerade im anstehenden Karneval und an Wochenenden in der Altstadt „die Damen“ schützen wolle. „Ich bin nicht damit einverstanden, dass sich freie Menschen von ihrer Angst einschüchtern lassen“, sagte der Organisator Tofigh Hamid dem Sender Sat.1. Er distanzierte sich von Fremdenfeindlichkeit oder Gewalt.
Oberbürgermeister Thomas Geisel äußerte Verständnis für die Besorgnis der Bürger nach den Kölner und Düsseldorfer Vorfällen in der Silvesternacht. Er vertraue aber darauf, dass die Polizei für die Sicherheit der Bürger und Düsseldorf-Besucher sorgen könne.
Mehr allgemeine Zivilcourage erwünscht
Ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei sagte auf Anfrage von report-D, eine Bürgerwehr, möglicherweise bewaffnet, lehne die Polizei ab. Sie werde sich anschauen, wie sich diese Gruppe entwickle: „Mehr Zivilcourage und eine rasche Information an die Polizei bei Straftaten würden wir begrüßen.“