Neue Impulse für das Regierungsviertel in Düsseldorf
Wenn es nach den Düsseldorfer Abgeordneten des Landtages NRW ginge, würden alle Ministerien in Düsseldorf bald in der Nachbarschaft des Landtages liegen. Die elf Abgeordneten – der sogenannte Elferrat – stellten am Donnerstag (7.1.) einen Entwurf der kurzen Wege vor.
Aktuell liegen bereits viele Ministerien im Bereich des Landtages, mit Ausnahme des Justizministeriums (Martin-Luther-Platz), des Finanzministeriums (Jägerhofstraße) und des Umweltministeriums (Schwannstraße). Die Gebäude des ehemaligen Innenministeriums an der Haroldstraße stehen leer und sollen als Übergangslösung von der Düsseldorfer Polizei genutzt werden, während des Umbaus des Polizeipräsidiums. Ab 2021 gibt es keine konkreten Pläne für das Areal und hier setzt der Implus an, den der Elferrat gemeinsam mit dem Architekturbüro Nattler erarbeitet hat. Nach einem Abriss des Gebäudes könnte auf der Fläche ein neuer Gebäudekomplex entstehen, der Platz für drei Ministerien bieten würde.
Der Abriss der ehemaligen Innenministerium würde Platz für den Neubau schaffen
Dies wäre die Chance, Justiz- , Finanz- und Umweltministerium in das Regierungsviertel zu integrieren. Positiver Effekt wären Einsparungen bei den Mietausgaben, da das Umweltschutzministerium in gemieteten Räumlichkeiten untergebracht ist. Die erstklasssisch gelegenen Gebäude an der Jägerhofstraße und am Martin-Luther-Platz könnten im Rahmen der Stadtplanung nach ihrem Verkauf vollkommen neue Verwendungen erhalten.
Gespräche mit Oberbürgermeister Thomas Geisel und NRW-Finanzminister Walter Borjans hat der Elferrat bereits geführt und möchte nun die Idee der Öffentlichkeit vorstellen. Da die Stadt Düsseldorf Planungsrecht besitzt, ist nun die Diskussion eröffnet.
(v.l.) Markus Herbert Weske, Stefan Engstfeld und Thomas Höxtermann bei der Präsentation
Stefan Engstfeld, Bündnis 90/Die Grünen, betont, dass es sich bei dem Vorschlag um einen Impuls handelt. Die Planungen sollten aber jetzt schon starten, damit nach dem Freiwerden des ehemaligen Innenministerium kein Leerstand entsteht, sondern zügig mit der Zentralisierung des Regierungsviertel begonnen werden kann. In die Pläne fließt auch mit ein, dass die Staatskanzlei im Stadttor auch nur Flächen gemietet hat und ebenfalls in die neuen Gebäude integriert werden könnte.
Thomas Höxtermann vom Architekturbüro Nattler, beziffert die Kosten in einer ersten Schätzung auf 100 Millionen Euro. Der vorgestellte Entwurf sieht dabei drei durch Innenhöfe verbundene Gebäude vor, die zwischen sechs und acht Geschossen haben. Zur Brücke hin sind die Gebäude höher, zum Speeschen Graben hin niedriger. Die gemeinsame Nutzung von Konferenzbereichen, Sälen, Technik, Tiefgarage und Service schaffe Synergien.
Mitglieder des Elferrats des Düsseldorfer Landtages
Für das Bündnis 90/Die Grünen – Martin-Sebastian Abel, Monika Düker und Stefan Engstfeld.
Für die SPD – Walburga Benninghaus, Marion Warden und Markus Herbert Weske.
Für die PIRATEN – Marc Olejak, Oliver Bayer und Kai Schmalenbach.
Peter Preuß für die CDU und Dr. Robert Orth für die FDP.