Grand Départ der Tour de France 2017 in Düsseldorf
Die Entscheidung der Amaury Sport Organisation (ASO) ist für Düsseldorf gefallen und so kann die Landeshauptstadt mit den Planungen für das große Ereignis in 2017 starten. Als eine der ersten Aufgaben gilt es nun, die Düsseldorfer Politik für das Sportevent zu begeistern. Angesichts der leeren Stadtkasse hatten sich die Fraktionen im Rat mit nur einer Stimme Mehrheit für die Bewerbung zum Grand Départ ausgesprochen.
"Riesenchance für Düsseldorf"
Oberbürgermeister Thomas Geisel freut sich über den Zuschlag: "Eine große Chance für Düsseldorf – für unser Stadtmarketing, die Sportstadt Düsseldorf und Düsseldorf als Fahrradstadt." Der neue Chef des Stadtmarketings Frank Schrader wird sicherlich die Gelegenheit nutzen, Düsseldorf als Sportstadt hervorzuheben. Vier Tage wird der Grand Départ dauern. Vom der Vorstellung der Mannschaften, über Training und Einzelzeitfahren, bis hin zum großen Start am Sonntag wird Düsseldorf im Zeichen der Tour de France stehen. Nicht nur Düsseldorf wird von der Tour de France profitieren, auch für Deutschland sieht Geisel das Event als positiv – auch im Hinblick auf die abgelehnte Olympiabewerbung von Hamburg.
Düsseldorfer Radprofi mit Heimspiel?
Der Düsseldorfer Radrennprofi Ruben Zepuntke ist begeistert über die Entscheidung für die Landeshauptstadt. Der 22-jährige Profi fährt aktuell für das amerikanische Cannondale-Garmin-Team und wird alles daran setzen in seiner Heimatstadt 2017 starten zu können.
Akzeptanz in der Politik
Ob das größte Problem der Stadt das Image der Tour und Dopingskandale sein werden, oder die Diskussionen im Vorfeld über die Finanzierung der Veranstaltung, bleibt abzuwarten. Die Zuversicht Thomas Geisels, „Lösungen zu finden“, haben sich in der Vergangenheit mehrfach als problematisch erwiesen. Nicht nur die Opposition hielt ihm vor, die Abstimmung zur Bewerbung nur mit Hilfe der Stimmen des Republikaners und AFD-Ratsmitglieds gewonnen zu haben. Auch der Ampel-Partner FDP machte keinen Hehl aus der Meinung, für solche „Touren“ sei kein Geld da. Geisel muss nun Sponsoren an Land ziehen, um die Gegner der Tour zu überzeugen. Der Hinweis auf die Deutsch-Französische Freundschaft alleine, dürfte da nicht ziehen.
Mit der Entscheidung für Düsseldorf ging sofort die "LeTour-Düsseldorf" Homepage und Facebookseite online, Foto: Facebookseite LeTour-Düsseldorf
Kampagne für Düsseldorf als Fahrradstadt
Die Verwaltung betont die Strahlkraft der Veranstaltung auch für den Radverkehr der Landeshauptstadt, dessen Anteil am Verkehrsaufkommen von derzeit 14 auf 25 Prozent gesteigert werden soll. Mit dem Bau eines stadtweiten Radhauptnetzes von etwa 300 Kilometern Länge und einer Kampagne soll das Rad als Verkehrsmittel der Zukunft beworben werden.