Düsseldorfer bleibt vorerst beim Gas: Bürgerbeteiligung über Laternen
Der Haushalt der Landeshauptstadt war gegen 22:30 Uhr am Donnerstag (10.12.) in trockenen Tüchern. Doch damit war der Abend für die Ratsmitglieder noch nicht beendet. Auf der Tagesordnung stand noch die Entscheidung über die Zukunft der Gaslaternen in Düsseldorf.
Kompromiss gefunden
An der Tatsache, dass Düsseldorf mit seinen Kosten pro Straßenlaterne im Deutschlanddurchschnitt den ersten Platz belegt, war wenig zu diskutieren. Aber dass die Gaslaternen auch Kulturgut sind, sollte bei der Entscheidung berücksichtigt werden. Dafür setzte sich vehement trotz später Stunde Annelies Böcker, CDU, ein. Ihr und den vielen Bürgern, die in der Vergangenheit für den Erhalt der Gaslichter gekämpft hatten, ging der Verbleib von etwa 4000 Gaslaternen in speziell ausgewiesenen Zonen nicht weit genug.
Ganz werden sie mit dem Kompromiss nicht zufrieden sein, aber immerhin haben sie durch ihren Einsatz deutlich mehr erreicht, als die Verwaltung ursprünglich zugestanden hatte.
So geht es weiter
In allen Bezirken Düsseldorfs soll nun über den Erhalt der Laternen in Bürgerbeteiligungen entschieden werden.
Dabei wird auch berücksichtigt, welche unterschiedlichen Modelle der Gaslichter existieren und nach einer evetuellen Umrüstung zum einsatz kommen. Die Verwaltung wird ein Finanzierungsmodel erarbeiten, dass die Kosten für die Bürger so gering wie möglich hält. Eine „Teststrecke Straßenleuchten“ soll den Bürgern verdeutlichen, welche Unterschiede es bei den Leuchtkörpern, Leuchtmitteln, Lichtfarben und Lichtverteilung gibt.
Mit dem Beschluss des Rates ist ein Moratorium verbunden, demnach alle Umbaumaßnahmen gestoppt werden, bis es eine Festlegung über die Erhaltungsbereiche gibt.
2016 wird die Verwaltung, unter Beteiligung der Denkmalbehörden, den Bezirksvertretungen und den Bürgern, dem Rat eine Beschlussvorlage über die vereinbarten Erhaltungsbereiche vorlegen.
Außerhalb der Erhaltungsbereiche werden die Laternen schrittweise umgerüstet und modernisiert, bevorzugt auf energieeffiziente LED-Technologie. Soweit es technisch und finanziell vertretbar ist, soll dabei auch das historische Erscheinungsbild erhalten bleiben.
Für den Hofgarten wird die Wiederherstellung der Gasbeleuchtung angestrebt.
Die Möglichkeit der Gründung einer Förderstiftung oder die Kooperation mit einer bestehenden Stiftung mit dem Ziel das bürgerschaftlichen Engagements zugunsten der Gasbeleuchtung und zur Förderung des betrieblichen Mehraufwandes zu bündeln, wird geprüft.