HispI – ein Düsseldorfer Projekt macht Schule
„Hilfe in der sprachlichen Integration“ ist der lange Titel eines Projektes in Düsseldorf, kurz HispI genannt. Ziel ist die Integration von möglichst vielen Flüchtlingen und das gelingt am besten über die Deutsche Sprache. Karin Jungjohann und Barbara Gladysch starteten im Frühsommer mit einer Idee, die dann sehr schnell zu einem großen Projekt wurde.
In dem ehemaligen Schulungsgebäude der Stadt an der Lacombletstraße sind seit Ende 2013 etwa 200 Flüchtlinge untergebracht. Barbara Gladysch hatte schon damals erkannt, dass die Kinder in der Unterkunft oft lange auf einem Schulplatz warten mussten und in der Übergangszeit ohne Beschäftigung waren. Mit Karin Jungjohann als Mitstreiterin und mit Unterstützung der Stadt gelang es schließlich, die Räumlichkeiten der ehemaligen Zweigstelle des Gesundheitsamtes auf dem Grundstück der Unterkunft, für ihr Projekt zu bekommen. Das kleine Haus wurde gestrichen und ausgestattet. Stadt, Ehrenamtler und Spender zogen an einem Strang und dann konnte HispI im August starten.
Im Lernhaus werden täglich zahlreiche Flüchtlinge zu drei verschiedenen Zeiten unterrichtet
Angefangen haben sieben Ehrenamtler, die vier Kurse angeboten haben. Mittlerweile sind über 100 Mitstreiter im HispI tätig und bieten von Montag bis Freitag Deutsch Unterricht an. Am Vormittag um 10 Uhr kommen die Kinder, die noch nicht in die Schule gehen. Um 15 Uhr strömen die Schulkinder herbei, die Hausaufgaben machen. Abends um 18:30 Uhr füllt sich das Lernhaus schließlich mit Erwachsenen, die dann Deutsch lernen.
In Kleingruppen werden altersgerechte Übungen gemacht
Das Angebot richtet sich auch an Flüchtlinge, die nicht in der Lacombletstraße untergebracht sind. Kommen darf jeder, der Deutsch lernen möchte und noch keinen Anspruch auf einen offiziellen Integrationskurs hat. Die Gruppen teilen sich nach Lernstand auf, der über den Fortschritt in einem Arbeitsbuch erkennbar ist.
Die Kleinsten malen und lernen dabei auch den Weihnachtsmann kennen
Miriam Koch, Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf, besuchte am Dienstag (8.12.) Kinder und Ehrenamtler im HispI-Lernhaus beim Unterricht. Sie lobte das eigenständige Projekt und dankte für die Initiative. Das vielfältige Engagement sei ein Teil der großen Willkommenskultur in Düsseldorf. Die HispI-Aktiven arbeiten ehrenamtlich und komplett selbständig. Sie gehören zu keinem Träger und organisieren ihr Projekt eigenständig.
Für die Sprachangebote für Kinder am Vor- und Nachmittag werden noch Mitstreiter gesucht. Wer Zeit und Lust hat, um 10 oder 15 Uhr Kindern die Deutsche Sprache auf einfachem Niveau zu vermitteln oder bei den Hausaufgaben zu unterstützen, kann sich per Mail bei HispI melden. Es ist keine Qualifikation als Lehrer erforderlich, Spaß und Engagement sind ausreichend. Bei einem Einführungstreffen bekommen Interessenten weitere Informationen. Mail-Adresse für die Kontaktaufnahme hier.