500 Düsseldorfer demonstrieren für den Erhalt der Gaslaternen
Ein wenig abseits vom Trubel des zweiten Adventssamstages versammelten sich an der Landskrone im Hofgarten die Anhänger der Gaslaternen in Düsseldorf. Der Einladung der Düsseldorfer Jonges folgten rund 500 Düsseldorfer. Ausgestattet mit Plakaten und Banderolen forderten sie den Erhalt der Gaslaternen.
Wird der 10. Dezember der Entscheidungstag für die Gaslaternen in Düsseldorf?
Auf der Tagesordnung der Sitzung des Düsseldorfer Rates steht die Entscheidungsvorlage, die das Ende der meisten Gaslaternen in Düsseldorf bedeutet. In noch festzulegenden Erhaltungsgebieten sollen rund 4000 Gaslaternen erhalten bleiben. Der Rest wird in LED-Lampen umgerüstet. In einer Bürgerinformation am 9. November hatte die Verwaltung erst alle Bezirksvertretungen und anschließend die Bürger über ihr Konzept informiert.
Wolfgang Rolshoven fordert die Beteiligung der Bürger bei der Entscheidung
Überzeugt hat das Konzept die Gaslaternenbefürworter nicht. Auch die Vorgehensweise kritisierte Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven bei der Demonstration am Samstag. Bei einer solchen Entscheidung müssten die Bürger beteiligt werden und nicht nur informiert, sagte er vor seinen Mitstreitern an der Landskrone. Alle Ratsmitglieder werden Anfang der Woche einen Brief in ihren Postfächern vorfinden. Darin appellieren die Befürworter der Gaslaternen die Entscheidung nochmals zu überdenken und von der Tagesordnung für den 10. Dezember zu nehmen.
Gaslicht täte der Vermarktung von Düsseldorf gut
Die „Initiative Düsseldorfer Gaslicht“ und die Düsseldorfer Jonges werfen der Stadt vor, die Bedeutung des Gaslichtes zu unterschätzen. Weltweit ist das Netz der Gaslaternen in Düsseldorf einzigartig und damit könnte die traditionsreiche Beleuchtung Kandidat als UNESCO Weltkulturerbe sein. Der Vorwurf, die Stadt will sich als Marke zu positionieren und versucht sich an teuren Projekten wie dem Auftakt für die Tour de France. Dabei würden die Möglichkeiten um die Vermarktung des Gaslichtes vollkommen außer Acht gelassen.
Für seine erste Demonstration hat Christian Sperber eine passende Kopfbedeckung kreiert
Heimatgefühl
Leidenschaftlich setzte sich Christiane Oxenfort für den Erhalt der Gaslaternen ein, dass für sie nicht nur eine Lichtquelle, sondern ein Gefühl von Heimat ist. Bereits umgerüstete Straßenzüge seien nun erleuchtet wie Fußballstadien und da viel zu grelle Licht täte den Menschen nicht gut. Es verändere die Farben im Gegensatz zur Gasbeleuchtung, die gute Stimmung vermittelt.
Maximilian und Boris Schmidt fordern das Geld lieber in Schulen zu stecken, als in die unnötige Umrüstung
Umrüstung auf Kosten der Bürger
Dass die Umrüstung der Straßenbeleuchtung nicht nur der Stadt, sondern auch allen Bürgern teuer zu stehen käme, führte Haus & Grund Vorstandsmitglied Johann Werner Fliescher aus. Der Austausch der Laternen würde durch neue Vorschriften das Aufstellen von deutlich mehr Lichtmasten bedeuten. Auch die Stilllegung der Gasleitungen in den Straßen würde kostenmäßig von der Stadt noch nicht beziffert. Klar sei, dass alle entstehenden Kosten letztendlich auf die Anlieger umgelegt werden. Damit müssten die Bürger Kosten für eine Maßnahme übernehmen, die sie nicht wollen und auf deren Entscheidung sie keinerlei Einfluss hätten.
Rund 500 Bürger demonstrierten am Samstag (5.12.) für den Erhalt der Gaslaternen
Das Thema polarisiert. Ob es noch eine Form der Bürgerbeteiligung geben wird oder der Rat das Konzept der Verwaltung annimmt, wird sich am Donnerstag (10.12.) entscheiden.