In Düsseldorf endet eine Ära: Wladimir Klitschko verliert gegen Tyson Fury
Düsseldorf hat einen neuen Schwergewichts-Box-Weltmeister gekürt: Vor rund 50.000 Zuschauern in der Esprit verlor Wladimir Klitschko nach mehr als zehn Jahren seinen Titel an Tyson Fury. In dem Kampf über die vollen zwölf Runden Hand Klitschko kein Mittel gegen acht Zentimeter größeren Herausforderer.
Das Team des Herausforderer zog bereits vor dem eigentlich Wettkampf alle Register: Zunächst galt ein Protest dem angeblich zu weichen Boden im Ring. Dann musste sich Klitschko die bereits geschnürten Handschuhe aufschneiden lassen, weil beim Anlegen niemand vom gegnerischen Team hatte zuschauen können.
Der Herausforderer provoziert, Klitschko blieb passiv
Auch im Wettkampfring selbst gingen die Provokationen des Briten Tyson Fury weiter. Manchmal verschränkte er seine Arme hinter dem Rücken, um Klitschko zu provozieren. Auch redete Fury auf sein Gegenüber ein. Wladimir Klitschko fand kein Mittel gegen die Reichweite seines Gegners. Bereits in den ersten drei Runden blieb er sehr passiv, während sich Furys Punktekonto füllte.
In der fünften Runde erlitt Klitschko eine Platzwunde unter dem linken Auge, die dann während des Boxens immer wieder zu bluten begann. Treffer seinerseits schienen ohne große Wirkung auf Fury zu bleiben. Ab der Hälfte des Kampfes wurde klar, dass Klitschko den Fight nur noch durch einen KO gewinnen konnte.
Lebenszeichen in Runde neun
In Runde neun schien er sich dazu aufrappeln zu wollen. Hatte seine vielleicht stärkste Runde – doch mit einem starken Treffer bremste Fury die Angriffslust sofort wieder. In der Schlussphase zog sich Klitschko auch unter dem rechten Auge eine Wunde zu. Fury musste einen Punktabzug wegen fortgesetzten Schlagens auf den Hinterkopf hinnehmen.
In der allerletzten Runde drängte Klitschko auf einen KO. Er setzte Treffer bei seinem Gegenüber, der nun wankte, aber auf den Beinen blieb.
Klare Entscheidung nach Punkten
Mit dem letzten Gongschlag war klar: Wladimir Klitschko verliert in seinem 68. Profikampf – nach 22 Siegen in knapp zehn Jahren in Folge seinen Weltmeistertitel an Tyson Fury, der seiner Liebsten zu Feier ein Liedchen sang. „Tyson war sehr überlegen, sehr schnell. Ich konnte ihn nicht erreichen“, sagte der Unterlegene in ersten Interviews.
Foto: Flughafen Düsseldorf