Besucherrekord in Garath bei Besichtigung der zweiten Düsseldorfer Traglufthalle für Flüchtlinge

Die Nachbarn haben sich an den Anblick ihrer „Allianz-Arena“ an der Koblenzer Straße gewöhnt: Die weiß-blaue Traglufthalle sieht neben den Schulbauten geradezu futuristisch aus. Am Donnerstag (26.11.) bot die Stadt die Gelegenheit, die Halle zu besichtigen. Die Resonanz war riesig, mehr als 500 Besucher kamen, überwiegend Schüler der Theodor-Litt-Realschule und des Gymnasiums Koblenzer Straße, die sich einen Eindruck verschaffen wollten, wie die Flüchtlinge dort untergebracht sind.
Bis zur Straße stauten sich die Besucher, die sich die neue Traglufthalle ansehen wollten
Zugang nur durch Schleuse möglich
Miriam Koch musste sich ihren Weg in die Halle vorbei an langen Warteschlangen bahnen. Ab neun Uhr am Donnerstag hatte sie Interessierte und Presse zur Besichtigung eingeladen, doch mit einem solchen Ansturm hatte sie nicht gerechnet. Die Konstruktion der Halle ohne Pfeiler und Stützbalken funktioniert über einen leichten Überdruck, den Gebläse im Halleninneren erzeugen. Bedingt dadurch ist der Zugang nur über Luftschleusen möglich, die jeweils fünf Personen rein oder raus lassen. Die Menge der Menschen, die sich in der Halle umschauen wollten, sorgte für lange Staus vor den Türen.
Viele Schüler wollen helfen
Uwe Sandt, Bezirksverwaltungsstellenleiter in Garath, freute sich über die vielen Besucher und auch besonders über das Interesse der Schüler an ihren neuen Nachbarn. Die Schulen im Düsseldorfer Süden haben alle bekundet, bei der Integration der Asylbewerber helfen zu wollen. Sowohl in der Theodor-Litt-Realschule, wie auch im Gymnasium gibt es Seiteneinsteigerklassen oder sie sind in der Entstehung. Viele Besucher in der Traglufthalle sprechen den Verwaltungsstellenleiter auch direkt an und fragen, wie sie sich ehrenamtlich einbringen können. In Räumen der Realschule ist bereits ein Sachspendenlager entstanden.
Unterkunft für 300 Menschen
Birgit Lilienbecker und Miriam Koch erläuterten beim Besuchstermin die Art der Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge. Die Halle bietet Platz für 300 Menschen. Die Schlafbereiche sind durch Seitenwänden unterteilt und so entstehen Kammern für zwei bis acht Personen. Ausgestattet sind sie mit Etagenbetten, Spinde, einem Tisch und zwei Stühlen. Duschen und WC’s sind in Containern in der Halle untergebracht, deren Zustand ist aber nicht so neu wie die übrige Ausstattung der Halle. Ein Essbereich mit Biertischgarnituren für etwa 150 Menschen befindet sich in einer Ecke. Dort werden die Mahlzeiten ausgegeben, Selbstversorgung ist für die Menschen nicht möglich. Die Malteser übernehmen an der Koblenzer Straße die Betreuung und Verpflegung. In der ersten Traglufthalle an der St. Franziskus Straße sind sie seit einigen Wochen im Einsatz. Da diese Unterkunft mittlerweile voll belegt ist, werden ab der kommenden Woche die ersten Bewohner in der zweiten Traglufthalle erwartet.
Impressionen
Der Gang zu den Schlafbereichen
Hier werden zwei Einzelpersonen sich eine Kammer teilen
Familienzimmer
Sanitärbereich
Kammer neben Kammer, Vorhänge sollen etwas Privatsphäre geben
Hier können die Bewohner ihre Mahlzeiten einnehmen
Die Schüler inspizieren die noch sehr nackte Spielecke