Düsseldorfer Polizei meldet Erfolg gegen Einbrecherbande

Ihre Masche war neu: Paketboten spähten Einfamilienhäuser aus und brachten dann in der Dämmerung oder nachts Einbrecherteams dahin. Durch ihre Paketwagen waren sie in den Wohnvierteln unauffällig. Nach dem Ende der Diebestouren holten sie die Teams wieder ab.
Am Mittwochabend (18.11) gelang einem mobilen Einsatzkommando die Festnahme von vier Männern, die unter dringendem Tatverdacht stehen, mit weiteren Komplizen mehrere Dutzend Einbrüche im gesamten Rheinland und am linken Niederrhein verübt zu haben.
Paketboten als Späher
Zentrale Rolle spielten dabei zwei Paketboten, die als Subunternehmer für einen Paketdienst tätig waren. Sie waren von dem mutmaßlichen Anführer der Gruppe, einem 41 jährigem Asylbewerber aus dem Balkan, angeworben worden, die Einbruchstouren auszuspähen und die Fahrdienste zu übernehmen.
Das Schema: Die Paketboten fuhren mit ihren Fahrzeugen in ein Wohnviertel, bevorzugt mit freistehenden Einfamilienhäusern. Dort setzten sie die Teams ab, die in der Dämmerung oder den Nachstunden in Häuser einbrachen und Handys, Kleinelektronik und Schmuck stahlen. Dabei nahmen die Täter auch die Anwesenheit der Bewohner in Kauf, suchten aber keine Konfrontation, sondern brachen ihr Vorhaben ab, wenn sie Entdeckung befürchteten.
Bande bevorzugte Einfamilienhäuser
Der Einstieg in die Häuser erfolgte gehäuft über die Kellerbereiche und räumlich entlang der Rheinroute. Diese ähnliche Vorgehensweise und das Auffinden eines, bei einem Einbruch gestohlenen Handys, bei einer Festnahme in Moers, ließ bei der Polizei den Verdacht einer Bandenkriminalität aufkommen. Sie gründete die Sonderkommission „Luna“. Nach Recherche und Observation griffen die Beamen am Mittwoch (18.11.) in Moers zu.
Alle mutmaßlichen Täter kommen aus dem Balkan
Alle vier Festgenommenen wurden dem Haftrichter vorgeführt und sitzen in Untersuchungshaft. Für fünf Einbrüche ist die Beweislage laut Polizei gesichert. Bei weiteren 41 Taten sei der dringende Anfangsverdacht gegeben. Der Wert der Beute wird von der Polizei mit 90.000 Euro angegeben. Bei der Festnahme aufgefundene Schmuckstücke sind bisher noch keinen Eigentümer zugeordnet.
Ziel war das Rheinland und der linke Niederrhein
Zwei der Einbrüche erfolgten in Düsseldorf, die übrigen verteilten sich auf die Städte Neuss, Duisburg, Leverkusen, Voerde, Warendorf, Kerken, Rheinberg, Weeze, Kevelaer, Wesel, Wachtendonk, Straelen und Moers.
Die Polizei geht von bandenmäßigem Vorgehen aus. Die Abteilung Organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft hat den Fall übernommen. Das Strafmaß sieht Freiheitsentzug von bis zu zehn Jahren vor. Der Anführer der Bande ist nicht geständig, seine Mittäter legten Teilgeständnisse ab.