Düsseldorf Eller sagt Tschüss: Abschied von den Menschen in den Zelten
Als im Sommer klar wurde, dass der Schützenplatz in Eller Heimat für Flüchtlinge werden soll, ahnte noch niemand, was dies mit der Elleranern machen würde. Eine Welle der Hilfsbereitschaft hat den Stadtteil verändert und so waren einige feuchte Augen zu sehen, als am Dienstag (10.11.) ein Abschiedsfest für die Zeltbewohner gefeiert wurde.
Flüchtlinge in Eller – Willkommen
Im August gründete Sylvia Prickler die Facebook-Gruppe „Flüchtlinge in Eller – Willkommen“, mittlerweile hat die Gruppe 1070 Mitglieder. Gemeinsam mit ihren Ehemann Herbert hatte sie beschlossen, sich zu kümmern. Beim ersten Aufruf an die Menschen in Eller mitzumachen, kamen gleich 500 Freiwillige, die sich in Listen eintrugen und in unterschiedlichen Bereichen unterstützen wollten.
Herbert und Sylvia Prickler mit der Urkunde, die alle Helfer unterschrieben haben
Die Zelte auf dem Schützenplatz wurden aufgebaut und waren noch nicht fertig eingerichtet, als die Situation Anfang September schnell akut wurde. Durch die Züge aus Ungarn, die im September viele Flüchtlinge nach Deutschland brachten, standen am 6. September plötzlich 150 Menschen an der Heidelberger Straße und mussten versorgt werden.
Großartiger Einsatz der Ehrenamtler in Eller
Die Betreuung organisierte das Rote Kreuz, aber die Pricklers aktivierten sofort die Ehrenamtler und damit lief die Hilfe an. Sachspenden, Hilfe bei Gängen zu Ärzten, Behörden und Schulen, Sprachkurse und Freizeitbeschäftigung stellten die rund 100 Helfer aus Eller auf die Beine. Dabei machten sie keinen Unterschied, ob die Menschen in dem Zelt lebten, das das Land als Erstaufnahmestelle belegt hatte oder in dem anderen Zelt, das für die Flüchtlinge eingerichtet wurde, die in Düsseldorf bleiben werden.
Nun trennen sich die Wege
Die Flüchtlinge aus der Erstaufnahmestelle sind bereits in die Messehalle Düsseldorf umgezogen, wo das Land eine große Erstaufnahmeeinrichtung für 1000 Menschen führt. Die nach Düsseldorf zugewiesenen Asylbewerber treten in den nächsten Tagen die Fahrt in ihre neuen Unterkünfte an. Die eine Hälfte wird in die Wohnanlage an der Meineckestraße ziehen, der andere Teil in die Anlage an der Blankertzstraße, die am Mittwoch (11.11.) eingeweiht wird.
Helfer und Flüchtlinge feiern gemeinsam
Auf Wiedersehen
Zwischen Helfern und Bewohnern sind viele Freundschaften entstanden. Diakonie Pfarrer Heinz Frantzmann organisierte daher ein Abschiedsfest, bei dem einige Tränchen flossen. Aber für viele der Ehrenamtler steht jetzt schon fest, sie werden weiter machen. „In Düsseldorf gibt es noch genug zu tun und ich werde bald in einer anderen Unterkunft unterstützen“ erzählt uns eine Helferin und sie weiß, viele werden es ihr gleich tun.