Düsseldorf am Abend des Polizeiversagens (30.10.): Die Staatsgewalt räumt Dügida den Weg frei
Mit der deutschen Tugend der Pünktlichkeit hat es Dügida nicht so. Wie am Freitag (23.10.) blieb das verspätete dunkelblaue Melaniemobil mit Aachener Kennzeichen am Freitagabend (30.10) in Sitzblockaden stecken. Düsseldorf ist aber auch kompliziert. Da übersteigen die wechselnden Aufmarschorte glatt die Orientierungsfähigkeit von Anreisenden. Diesmal allerdings zeigten sich Staatsanwaltschaft und Polizei als willige Helfer der Hetzer.
Erstmals ging in Düsseldorf die Polizei mit aller Härte gegen Menschen vor, die sich vor ein Neonazi-Auto setzten
Der wachhabende Staatsanwalt bezeichnet die Sitzblockaden von rund 400 Mitgliedern von Düsseldorf stellt sich quer, DSSQ, als „Nötigung“; so eine Lautsprecherdurchsage der Polizei. Dass Düsseldorf keine Neonazis in der Stadt braucht, war dabei offenbar egal. Oder man wollte seitens der Staatsanwaltschaft den Islamfeinden bewusst den Rücken stärken, das ist schwer auszumachen. Mehrere Einsatzhundertschaften der Polizei setzten die Helme auf und schubsten, traten, schlugen, drohten mit Pfefferspray, schrien Seniorinnen an – damit 38 Islamfeinde anschließend ihre Parolen in ein leeres Stück Einkaufszone rufen konnten.
Die Islamfeinde von Dügida in voller Teilnehmerstärke in der Schadowstraße
Es war der Abend des kollektiven Polizeiversagens. Die grüne Ratsfrau Paula Elsholz wetterte: „Den Rechten wurde für anderthalbstunden der Zugang zum Kundgebungsort versperrt! Ein Erfolg für die Zivilgesellschaft, aber auch eine Fehlplanung der Verantwortlichen auf ganzer Linie, inklusive Befehl die Straße mit allen Mitteln zu räumen.“
"Die Antifa ist böse, nicht wir"
Im Rahmen der Dügida-Reden hält man sich nicht mehr mit der simplen Hetze gegen die „Asylantenflut“ auf. Ein Sprecher fabulierte, dass dem deutschen Volke gezielt das Land weggenommen werden soll. Ein anderer rief – die Antifa sei böse, nicht Dügida. Zu mehr reicht es dann nicht.
Ungleiche Konfrontation am Freitagabend (30.10.) in Düsseldorf: Das Halloween dieser Seniorin trug Polizeihelm
Dann ging das Polizeiversagen weiter. Anders als in der offiziellen Meldung der Pressestelle gab es nach der rechten Demo Menschenjagden in der Innenstadt. Denn Dügida wurde ohne Polizeibegleitung auf die Schadowstraße entlassen. Zwischen Liesegangstraße und Tonhallenstraße gab es Geschrei. Zeugen berichteten report-D, dass Rechte auf sie zu gerannt seien und sie bedroht hätten. Ein Radfahrer wurde von den Dügida-Teilnehmern offenbar angegriffen. Er stand neben seinem ramponierten Fahrrad.
Streifenpolizistin schickt den Bedrohten weg
Vor einem Supermarkt am Wehrhahn bedrohten Rechte verbal einen jungen Mann, den sie dem linken Lager zuordneten: „Verpiss Dich, Du Twitterer! Wir kriegen Dich!“ Statt die rechten Aggressoren in die Schranken zu weisen, forderte eine Streifenbeamtin den Bedrohten auf, sich zu entfernen: „Sie provozieren die offenbar!“