Düsseldorf geht mit erster Traglufthalle für Flüchtlinge auf die Zielgerade
Aus der Ferne sieht es aus wie ein riesengroßer, am Boden liegender Luftballon: Die erste Traglufthalle für rund 300 Flüchtlinge ist an der St.-Franziskus-Straße 125 in Rath mit Luft gefüllt worden. Die Spezialmembran überspannt eine Fläche von rund 2600 Quadratmetern. Ein winterfestes Quartier.
Noch führt nur ein schlammiger Weg zu der Traglufthalle. Die Feuerwehrbewegungszone rings herum ist nur zu erahnen. Auf einer Grundfläche von 72 mal 36 Metern verteilen sich sanitäre Einrichtungen in Containern, eine Essenausgabe für rund 150 Personen und Schlafplätze, durch dünne Wände voneinander getrennt, für 300 Menschen. Zusätzlich gibt es dort Lager-, Bürocontainer, einen Krankenbereich und eine Wäschekammer. Das Zeltdach in rund 9,50 Metern Höhe wird über eine Gitterstruktur aufgespannt durch einen leichten Überdruck in Form gehalten. Zugleich pusten die Gebläse Warmluft in das Innere Halle. Neben dem Haupteingang sollen fünf Notausgänge angelegt werden.
Zweites Projekt an der Koblenzer Straße in Garath
Nach diesem Vorbild werde auch eine Halle an der Koblenzer Straße in Garath entstehen, sagte die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf, Miriam Koch, während einer Besichtigung auf der Hallenbaustelle. Damit die Traglufthalle bei einem Sturm nicht wegfliegt, ist sie mit 150 überdimensionalen Zeltheringen, sogenannten Erdspreizankern, am Boden festgemacht.
Einzug voraussichtlich Ende Oktober
Die Traglufthalle an der Sankt-Franziskus-Straße ist für ein Jahr angemietet. Die Versorgung vor Ort erfolgt über einen Sozialträger. Städtische Mitarbeiter sind zu den Arbeitszeiten als Ansprechpartner vor Ort. Gleichzeitig ist ein 24-Stunden- Sicherheitsdienst vor Ort. Die reinen, monatlichen Mietkosten für die Halle liegen bei rund 96.000 Euro. Voraussichtlich Ende Oktober sollen die ersten Flüchtlinge dort einziehen.
Foto: Stadt Düsseldorf