Kampf um den Aaper Wald im Düsseldorfer Umweltausschuss: Hoffnung für 650 Bäume?
Die Informationsvorlage zur geplanten Sanierung der Gas-Fernleitung, die durch den Boden des Aaper Waldes führt, wurde im Umweltausschuss am Donnerstag (1.10.) quer durch alle Fraktionen heftig diskutiert.
Gibt es eine Alternative?
Die Fragestellung, ob die Fällung von 650 Bäumen wirklich unabwendbar ist, stand dabei im Mittelpunkt. Der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) präsentierte eine ausführliche Analyse der Situation. Dabei betonte OGE stets, dass die Prüfung von Alternativen bereits geschehen sei, obwohl die Firma dazu nicht verpflichtet ist. Ihr Instandhaltungsrecht beinhalte die Sanierung der Rohre, die bereits seit 1930 dort liegen.
Verwaltung prüft schon seit über einem Jahr
Bereits im Frühjahr 2014 war die Verwaltung von den Sanierungsplänen informiert worden. Dort erfolgte eine Prüfung des Antrags und aufgrund des Umfangs der Arbeiten die Analyse von Alternativen. Durch OGE wurde der TÜV-Nord beauftragt, ein Gutachten über andere Vorgehensweisen zu erstellen. Doch die Ergebnisse brachten keine aus Sicht der OGE vertretbare Variante.
Rüdiger Gutt will nicht aufgeben
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Rüdiger Gutt setzte mit seiner Kritik bereits bei der Aussage der Firma an, der Instandhaltungsvertrag berechtige sie zu solch massiven Eingriffen. Die rechtliche Bewertung des Vertrags ist in seiner Augen nicht ausreichend erfolgt. Außerdem bezweifelte er die hinreichende Prüfung der Alternativen. Das bestehende Gutachten sei von OGE in Auftrag gegeben und bezahlt worden – ob dabei genügend Objektivität verwendet wurde, müsse ebenfalls auf den Prüfstand. Die CDU gibt sich kämpferisch und die übrigen Fraktionen pflichten ihr bei. Den Bürgern nach Sturm Ela die Rodung von 650 Bäumen zu erklären, wo die ganze Bevölkerung Gelder für neue Bäume gespendet hat, dürfte schwer fallen. Dabei falle auch die von OGE geplante Neuanpflanzung von 10.000 neuen Bäumen nicht ins Gewicht.
Genehmigung wird vorerst nicht erteilt
Die Untere Landschaftsbehörde der Stadt wird die Genehmigung für die Sanierung der Gasleitung nicht kurzfristig erteilen. Ein Mitarbeiter kündigte eine erneute Prüfung von Vertrag und Alternativen an. Ende Oktober sei eine Information der Bürger zu den Baumaßnahmen geplant und Erkenntnisse aus dieser Veranstaltung sollen ebenfalls noch in die Entscheidung mit einfließen. Der Zeitplan von OGE dürfte damit ins Wanken geraten. Bereits im November wollte sie mit den Rodungsarbeiten anfangen und eine 14 Meter breite Baustraße quer durch den Wald anlegen. Ab April sollten dann die neuen Rohre verlegt werden.