Düsseldorf: Rheinbahn-Aufsichtsrat beruft Michael Clausecker einstimmig an die Spitze
Der Beschluss fiel einstimmig im Aufsichtsrat der Rheinbahn: Michael Clausecker (49) wird Anfang des kommenden März Chef des Düsseldorfer Nahverkehrs. Dirk Biesenbach (55) verlässt die Rheinbahn.
Die Ampelkoalition im Düsseldorfer Rathaus (SPD, FDP, Grüne) fordert mehr von der Rheinbahn: einen schnelleren Takt, mehr Linien. Dem wollte Kaufmann Dirk Biesenbach nicht kampflos nachkommen. Über das Seitengleis, einen weiteren Vorstand für Strategie bei der Rheinbahn installieren zu wollen, manövrierte die Politik Biesenbach aufs Abstellgleis.
Erfahren in Industrie und Politik
Mit Michael Clausecker bekommt die Rheinbahn einen Kopf, der sich sowohl in der Industrie als auch in der Politik Erfahrungen gesammelt hat. Er war Deutschland-Chef beim Bahnhersteller Bombadier, hat Erfahrungen gesammelt bei Siemens und Daimler-Benz. Zwischendrin war Clausecker Lobbyist auf Europaebene in Brüssel und bis 2014 Präsident des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland.
Ruf nach mehr Bussen und Bahnen
Leicht wird Clauseckers Start in Düsseldorf nicht werden: Zum einen gibt es schlicht nicht genug Depots, um den Wunsch nach mehr Bahnen und Bussen, nach mehr ÖPNV, erfüllen zu können. Deshalb stehen die Signale für den alten Straßenbahn- und Busbahnhof Am Steinberg in Bilk derzeit auf Rot. Eigentlich sollten dort Wohnungen und Atelier entstehen; nun prüfen Spezialisten, ob der ehemalige Betriebshof wiederbelebt werden kann. Dummerweise ist der entsprechende Flächennutzungsplatz bereits geändert. Nachbarn könnten gegen quietschende Straßenbahnen in der Frühe klagen.
Die böse Mitgift
Zum Zweiten hat die Stadt Düsseldorf der Rheinbahn 5,67 Millionen RWE-Aktion ins Nest gelegt, die im Sturzflug an Wert verlieren. Angeblich muss ein dreistelliger Millionenbetrag abgeschrieben werden, was die finanziellen Spielräume der Rheinbahn extrem eng macht. Clausecker soll ein Jahresgehalt von 300.000 Euro plus Zulagen bekommen.