Neue Ausstellung in Düsseldorf: „SehensWert“ in und um das Schloss Benrath
In Düsseldorf ist es bekannt als „Schloss Benrath“, doch kaum jemand weiß mehr vom Schloss, das eine lange Vorgeschichte und auch einen Vorgängerbau hatte. Die Stiftung Schloss und Park Benrath präsentiert die Entstehungsgeschichte des alten und neuen Schlosses, des Parks und der Gärten in einer Ausstellung vom 6. September bis zum 22. November 2015.
Das rosafarbene Schloss im Düsseldorfer Süden ist Anziehungspunkt für viele Bürger und Besucher der Stadt. Schloss und Parkanlagen gehen ins 17. Jahrhundert zurück. Zwischen 1661 und 1668 wurde das alte Schloss als Sommerresidenz für Pfalzgraf Philipp Wilhelm und seine Gemahlin erbaut. Von diesem Ursprung ist heute noch der Gebäudeteil der Orangerie erhalten. Das Wasserschloss wurde im 18. Jahrhundert abgerissen. Nach den Plänen des Baumeisters Nicolas de Pigage wurde das neue Schloss gebaut, das als eines der wenigen Lustschlösser aus dieser Epoche erhalten ist.
Bruno Kehrein (Grupello Verlag), Marcus Schwier (Fotograf) und Stefan Schweizer (Wissensch. Vorstand der Stiftung Schloss Benrath) besichtigen die Ausstellung
SehensWert
Die Ausstellung SehensWert vermittelt dem Besucher einen Eindruck über den Wandel der Schlösser. Gemälde, Grafiken, Dokumente und Ausstellungsstücke begleiten durch die Jahrhunderte und zeigen verschiedene Perspektiven auf. Stefan Schweizer und der Kustodin Eva-Maria Gruben ist es durch lange Recherche gelungen, fast alle noch existierenden Darstellungen des alten und neuen Schlosses in der Ausstellung zu versammeln.
Kustodium Eva-Maria-Gruben zeigt Exponate der Ausstellung
Einige unbekannte Stücke konnten dabei von der Stiftung erworben werden. Eva-Maria Gruben ist unermüdlich auf der Suche nach Gegenständen, die ihren Ursprung in den Schlössern haben. Ein seltener Fund gelang ihr bei einer Auktion in ebay. Ein Erbe wusste nicht um die Herkunft einer alten Kommode, und bot diese mit einem Foto an, auf dem ein original Inventarschild aus der preußischen Zeit mit Hinweis auf Schloss Benrath zu erkennen war. Ein Glücksfall für die Kustodin.
Projekt "In deinem Spiegel"
Ein Eindruck vom Projekt, Foto: Stiftung Schloss Benrath
Eine besondere Sicht entsteht zur Ausstellung auch auf den Rasenflächen entlang des Spiegelweihers. Der Künstler Ralf Witthaus und sein Team schneiden ein Gedicht in den Rasen. In poetischen Worten nimmt das Schriftband Bezug auf seinen Bauherren Kurfürst Carl Theodor. Ein vergängliches Kunstwerk, das aber schon bei seiner Entstehung die Besucher des Parks neugierig machte. Weitere Informationen finden sie hier.
Begleitprogramm zur Ausstellung
Musik:
„Hörens- und SehensWert“, Wandelkonzert der Neuen Düsseldorfer Hofmusik: Barocke Musik im „Alten“ und „Neuen“ Schloss Benrath. Freitag, 18. September 2015 und Samstag, 19. September 2015, jeweils 20 Uhr im Kuppelsaal
Vorträge im Festsaal des Museums für Europäische Gartenkunst:
Do., 22.10., 19 Uhr, Die Schlösser zu Benrath und ihre architekturgeschichtliche Stellung mit Prof. Dr. Stefan Schweizer
Do., 29.10., 19 Uhr, Die Pfalzneuburger als Bauherren in Düsseldorf mit Dr. Benedikt Mauer
Do., 05.11., 19 Uhr, Die Geschichte des Benrather Parks und seine Gestalt im 18. Jh. mit Dr. Eva-Maria Gruben
Do., 12.11., 19 Uhr, Der Bildhauer Peter Anton Verschaffelt in Benrath mit Nadja Brzezina M.A.
Do., 19.11., 19 Uhr, Die Zukunft des Benrather Parks mit Dipl.-Ing. Tobias Lauterbach
Thematische Kombi-Führungen der Kuratoren (Ausstellung & Schloss/Park):
So., 27.09., 14 Uhr: Stefan Schweizer: Das alte Schloss
So., 18.10., 14 Uhr: Nadja Brzezina: Der Bildhauer Peter Anton Verschaffelt
So., 25.10., 14 Uhr: Stefan Schweizer: Das neue Schloss
So., 01.11., 14 Uhr: Eva-Maria Gruben: Der Benrather Park
Kurse für Kinder:
Fr., 09.10., 14-17 Uhr und Sa., 14.11., 14-17 Uhr: Ein Schloss, wie es mir gefällt! für Kinder ab 6 Jahren
Informationen über Öffnungszeiten und Eintrittspreise finden sie hier.
Katalog
Der Katalog zur Ausstellung ist unter den Titel „SehensWert – Die Planungs- und Baugeschichte der Benrather Schlösser“ im Grupello-Verlag erschienen. Hrsg. Stefan Schweizer und Eva-Maria Gruben, ISBN 978-3-89978-243-1, 2015, 320 Seiten, 38 Euro.