Nachbarschaftsfest mit Asylbewerbern in Düsseldorf Benrath
Kleine Einladungszettel in den Briefkästen der direkten Nachbarschaft, Berichte in der Presse und die persönliche Einladung durch die vielen Ehrenamtler stießen am Samstag (8.8.) in der Benrather Benrodestraße auf große Resonanz: Der Hof der Asylbewerberunterkunft war den ganzen Nachmittag gut gefüllt mit Gästen und Bewohnern.
Flüchtlingsbeauftragte und politische Vertreter besuchten das Fest
Bereits bei Einrichtung der Wohnanlage hatte Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch davon gesprochen: Wenn erst mal alles läuft, soll es ein gemeinsames Fest geben. Und es wurde ein buntes Fest. Viele Kinder genossen es, bunt geschminkt in der Hüpfburg zu toben. Der Moscheeverein Masjid Assalam brutzelte Würstchen und bereitete frischen Minztee. Zuckerwatte und türkischen Tee gab es beim Moscheeverein Holthausen. Die Zuckerwatte und das gut bestückte Kuchenbuffet lockten zwar auch zahlreiche Wespen an, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Maria Peters, Ehrenamtskoordinatorin bei der Caritas, war sehr zufrieden mit dem Fest. Die Caritas betreut den Standort mit Sozialarbeitern und unterstützt die vielen Ehrenamtler bei ihrer Arbeit.
Gespräche und mehr
Die weltlichen Schwestern Hildegard und Helga berichteten ganz begeistert, wie einer der Bewohner sie gleich in sein Zimmer gebeten hat. Mit ein wenig Englisch und den ersten Deutschbrocken präsentierte er seine Unterkunft und zeigte auch stolz, dass sie natürlich auch alles sauber halten. Auch die Besucher, die erst zögerlich die Wohnanlage betreten hatten, da sie nicht wie die Zoobesucher gegenüber den Asylbewerbern auftreten wollten, konnten in Gesprächen einiges über die Bewohner erfahren.
Viele verschiedene Nationalitäten gibt es in der Unterkunft. Aus Syrien, Tschetschenien, Kosovo, Irak, Afghanistan und Albanien kommen die 200 Menschen und alle sind froh, in der Benrodestraße sein zu dürfen. Marianne Holle steht an einem der Wohncontainer und unterhält sich mit dem Bewohner durch das Fenster. Schnell wird ihr ein Kaffee angeboten und sie blättert in dem Deutschbuch, mit dem der junge Mann arbeitet. Die ehemalige Lehrerin will sich auch mit Deutschkursen für die Flüchtlinge engagieren.
Ohne Ehrenamtler geht es nicht
Durch mehrere Treffen, unterstützt von der Bezirksverwaltungsstelle mit Nils Dolle, haben sich Ehrenamtler in verschiedenen Teams gefunden, die den Flüchtlingen zur Seite stehen. Dabei sind Hilfe bei Ämter- und Arztbesuchen, Deutschkurse, Unterstützung mit Sachspenden und die Planung von Freizeitaktivitäten. Viele Benrather nutzen beim Fest die Gelegenheit, sich über Möglichkeiten zu informieren, ebenfalls ehrenamtlich tätig zu werden.
Düsseldorf heißt willkommen und packt mit an
Weitere ehrenamtliche Unterstützung wird nicht nur in Benrath gebraucht. Bereits in der nächsten Woche ziehen 300 Menschen in Zelthallen an der Itterstraße in Holthausen. Wer dort helfen möchte, kann am kommenden Dienstag (11.8.) zu einem ersten Koordinierungsgespräch (17 Uhr, im Zeltcamp Itterstraße 16) kommen.
Im ganzen Stadtgebiet wird es in den nächsten Wochen weitere Informationsveranstaltungen geben, denn an vielen Stellen in Düsseldorf werden kurzfristig Notunterkünfte aufgebaut oder Wohnanlagen errichtet. Die Stadt informiert auf ihrer Internetseite über die aktuellen Entwicklungen. Dort gibt es auch ein Formular, mit dem Menschen sich zu ehrenamtlicher Arbeit melden können.