Orkanalarm in Düsseldorf: Die Kirmes bleibt vorerst geschlossen. Umsatzausfall in zweistelliger Millionenhöhe
Orkanböen bis Windstärke elf sagt der Deutsche Wetterdienst, DWD, für Düsseldorf voraus. Der Zeitraum momentan: Samstag, 25. Juli, zwischen 14 und 21 Uhr. Da hatten Kirmesbürgermeister Thomas König und der Krisenstab Düsseldorf am Samstagvormittag gar keine Wahl: Zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten wurde die Rheinkirmes nicht eröffnet.
report-D sprach mit Kirmesbürgermeister Thomas König – seine Prognose im Video
Es ist eine Absage bis auf weiteres. Den Verantwortlichen bleibt der Hauch einer Hoffnung, dass das Sturmtief Zeljko schneller als bislang vorhersehbar an Düsseldorf vorbeirauscht. Dann könnte am späten Nachmittag der Platz begangen und mit dem DWD gecheckt werden, ob noch ein Windstoß nachkommt. „Vielleicht können wir am Samstagabend den Platz wieder öffnen“, überlegt Kirmesbürgermeister König. Das werde aber nur dann passieren, wenn alle Beteiligten: Wetterdienst, Polizei, Feuerwehr grünes Licht gäben.
Kirmesbürgermeister Thomas König (rechts) und Schützenchef Lothar Inden: Kein Wackeln bei der Entscheidung, den Rummel am Sturmsamstag nicht zu eröffnen
Die Sturm-Entscheidung kostet die mehr als 300 Schausteller einen zweistelligen Millionenbetrag. Denn der Samstag ist traditionell einer der besucherstärksten Tage auf der Größen Kirmes am Rhein. Bereits am Freitag wurden die Kirmesunternehmer durch Flugblätter auf den heranbrausenden Orkan hingewiesen. Am Samstagmorgen informierte die Kirmesplatzverwaltung per Lautsprecherdurchsagen. Ab zehn Uhr wurde der Platz abgeriegelt. Je nach Wetterlage würden zwischen 250.000 und 600.000 Besucher kommen. So blieb alles dicht. Auch die Messeparkplätze öffneten gar nicht erst. Auf allen Anzeigetafeln wurde auf den vom Winde verwehten Rummel hingewiesen.
Das Notfallkonzept der Kirmes gibt genau für diesen Fall klare Regeln vor: Ab Windstärke 8 sind die Fahrgeschäfte und Festzelt zu schließen. Ab Windstärke neun ist der Platz auf den Rheinwiesen zu evakuieren. Aktuelle angesagt ist Wind der Stärke zehn, in Böen elf: Orkanalarm! Nichts geht mehr.
"Die Fahrgeschäfte können nach menschlichem Ermessen nicht umfallen"
Können große Fahrgeschäfte umfallen? „Nach menschlichem Ermessen nicht. Seit Freitag werden die Bauten zusätzlich gesichert. Was zu tun ist, wird für jedes Fahrgeschäft im Baubuch festgelegt“, sagt Thomas König. Aber natürlich will niemand das Risiko eingehen, dass Besucher von umherfliegenden Teilen getroffen werden. Schützenchef Lothar Inden: "Unsere Entscheidung ist völlig eindeutig." Die St. Sebatianus Schützen übrigens hätten am Sasmtag zum ersten Mal seit acht Tagen frei gehabt. Ihr Veranstaltungskalender endete am Freitagabend.
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