Düsseldorf mietet Zelte und Traglufthallen für Asylbewerber
Durch die stark steigenden Zahlen der Asylbewerber in Deutschland muss Düsseldorf zusätzliche Erstaufnahmeplätze für das Land zur Verfügung stellen. Die bisher geplanten Plätze reichen nicht. Jetzt werden zwei Zelthallen und zwei Traglufthallen aufgebaut. „Für den Übergang“ wie es heißt.
NRW fordert Unterstützung durch die Kommunen
Die Aufnahmeplätze des Landes NRW sind an ihren Kapazitätsgrenzen und so forderte die Bezirksregierung Unterstützung von den Kommunen. Um die drohende Obdachlosigkeit von Flüchtlingen zu verhindern, hat Düsseldorf dem Land 200 Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.
Arbeitsgruppe Asyl im Dauereinsatz
Die Arbeitsgruppe Asyl im Rathaus tagt derzeit mehrmals wöchentlich und es ist absehbar, dass die Kapazitäten nicht ausreichen werden. Daher hat sich die Stadt am Freitag entschlossen, zwei Zelthallen und zwei Traglufthallen anzumieten und aufbauen zu lassen, um die Zeit bis zur Fertigstellung der Wohncontaineranlagen zu überbrücken. Bisher hatte man mit etwa 250 neuen Asylbewerbern im Monat gerechnet. Doch allein in dieser Woche kamen schon 250 Menschen an.
Miethallen als Übergangslösung
Um nicht noch mehr Turnhallen belegen zu müssen, setzt die Stadt nun auf die mobilen Hallen. Die beiden Zelthallen, ähnlich den Festhallen auf Schützenfesten, werden im August auf der Grünfläche an der Borbecker Straße errichtet. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) wird die Versorgung und Betreuung der etwa 50 Personen je Halle übernehmen. Die bereits an der Borbecker Straße wohnenden Flüchtlinge werden ebenfalls durch das DRK versorgt.
Standorte für Traglufthallen werden noch geprüft
Die möglichen Standorte für die Traglufthallen werden noch von der Verwaltung geprüft. Jede der Hallen ist etwa 75 x 25 x 10 Meter groß und wird Platz für 300 Menschen haben. Die Folien der Hallen sind durchlässig für das Tageslicht, die Hallen werden beheizt und belüftet. Es gibt einen Gemeinschaftsbereich zum Essen mit Fernsehanschluss und WLAN. Toiletten, Duschen und Waschmaschinen werden in Containern ebenfalls in der Halle untergebracht.
Innenansicht einer Traglufthalle als Notunterkunft. Hinter den weissen Trennwänden stehen die Etagenbettten. Foto: PARANET-Deutschland GmbH
Genau wie bei den Turn- und Zelthallen erfolgt die Versorgung der Bewohner durch einen Wohlfahrtsverband. Die Berliner Firma Paranet baut Hallen dieser Art, bundesweit sind bereits mehrere als Notunterkünfte für Asylbewerber im Einsatz. Die Inbetriebnahme der Düsseldorfer Hallen ist für Ende September vorgesehen.
Hotelschiffe werden ebenfalls geprüft
Offen ist noch, ob auch Hotelschiffe als Unterkunftsmöglichkeiten gemietet werden. Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch schließt aktuell nichts aus, eine Abstimmung mit einer Bremer Firma laufe.
Turnhallenbelegung dauert an
Die derzeit als Unterkünfte genutzten Turnhallen werden wohl mindestens bis zu den Herbstferien belegt bleiben, da erst dann die ersten Wohncontaineranlagen bezogen werden können.