Termindesaster in Düsseldorf – Planungen für Flüchtlingsunterkünfte sind Makulatur
Die Stadt steht vor den Trümmern ihrer Unterbringungspläne für Flüchtlinge. Vier Unterkünfte zur Unterbringung von jeweils 200 Flüchtlingen werden nicht – wie angekündigt – im August fertig. Das zuständige Amt für Gebäudemanagement hat es bisher angeblich noch nicht einmal geschafft, die notwendigen Baugenehmigungen zu erwirken. report-D erfuhr von besorgten Beteiligten: Die bisher genannten Termine im August können auf gar keinen Fall gehalten werden. Stattdessen werden nun zwei weitere Turnhallen als Provisorien eröffnet.
Bereits ab kommendem Montag, 20. Juli, werden in den Hallen des Leo-Statz-Berufskollegs in Unterbilk und der ehemaligen Schule Kalkumer Straße 85 Menschen einziehen. Dabei ist die Stadt bemüht, Pavillons rund um die Feldbetten aufzustellen. So sollen die dort Untergebrachten wenigstens einen Hauch von Privatsphäre bekommen. Versorgt werden müssen die Flüchtlinge über Feldküchen der Wohlfahrtsverbände.
Probleme bereits bei den nächsten vier Standorten
Würden die Standorte Blanckertzstraße, Grünewaldstraße, Meineckestraße, Leuchtenberger Kirchweg, wie eigentlich zugesagt, im August fertig, könnten darin 760 Menschen unterkommen. Die Turnhallen müssen umfunktioniert werden – und das wahrscheinlich weit über das Ferienende hinaus.
Es liegen noch nicht einmal Baugenehmigungen vor
Auch die für September eingeplanten fünf Standorte (Zur Lindung, Schimmelpfennigstraße, Moskauer Straße, Oberlöricker Straße und Karlsbader Straße = 960 Plätze) werden nicht termingerecht an den Start gehen können. Selbst einfachste Vorarbeiten – wie die Rodung des ehemaligen Sportplatzes an der Schimmelpfennigstraße haben noch nicht einmal begonnen.
Während der Oberbürgermeister vor einigen Tagen bereits nicht ausschließen mochte, dass die Stadt Flüchtlingszelte aufstellen muss, schiebt Birgitt Lilienbecker vom zuständigen Amt 23, Gebäudemanagement, den Zeitverzug auf „Umplanungen, die sich aus den Bürgerforen ergeben haben“.