Sonntagfrüh in Düsseldorf: Wenn der Postmann zweimal klingelt
Frühaufsteher staunten am Sonntag (21.6.). Immer wieder rollten Kolonnen gelber Postfahrzeuge über die Straßen. Alle steuerten eines der Post-Paketzentren an, denn dort stapeln sich die Pakete.
Seit dem 10. Juni sind die Postmitarbeiter im unbefristeten Streik und dies zeigt Wirkung. Die Post hat für Sonntag (21.6.) die Mitarbeiter zur Arbeit gebeten. Mit dem Erhalt einer Sonderprämie sind dieser Bitte auch viele nachgekommen und so werden in Düsseldorf gut 360 Streikbrecher versuchen, die Masse der liegengebliebenen Paketsendungen auszuliefern. An der Fichtenstraße traf sich eine Fahrzeugkolonne aus Essen, die heute Düsseldorfer Straßen erkunden.
Da wurde der Supermarktparkplatz an der Fichtenstraße zum Treff der Paketwagen
"Die Post schreckt vor ungesetztlichen Maßnahmen nicht zurück" erklärt ver.di
“Der Konzernvorstand führt derzeit einen Feldzug gegen die eigenen Beschäftigten und schreckt inzwischen auch vor ungesetzlichen Maßnahmen nicht zurück”, erklärte der Fachbereichsleiter Postdienste bei ver.di NRW, Uwe Speckenwirth. Sonntagsarbeit muss vorab bei den zuständigen Aufsichtsbehörden angemeldet werden. Dass dies genehmigt wurde, bezweifelt ver.di.
Der Vorstand der Deutschen Post AG verschärfe die Situation immer mehr, statt wie bisher sozialpartnerschaftlich mit der Interessenvertretung der Beschäftigten zusammenzuarbeiten. Der Arbeitgeber schrecke auch vor einer Spaltung der Belegschaft nicht mehr zurück, klagte der Gewerkschaftler.
Der Streik von mehr als 25.000 Beschäftigten zeigt Wirkung. Der Briefkasten der Redaktion von report-D blieb diese Woche leer.