Q-Fieber in Düsseldorf: „Es gibt drei bestätigte Fälle, aber keinen Grund zur Panik“, sagt die Stadt
Bei einem spontan angesetzten Pressegespräch am Freitag (12.6.) bestätigten der Leiter des Gesundheitsamtes Klaus Göbel und der Leiter des Amtes für Verbraucherschutz Klaus Meyer, dass es in Düsseldorf aktuell drei bestätigte Fälle von Q-Fieber gibt und drei Verdachtsfälle. Einer der Patienten mit Verdacht wurde in eine Klinik eingeliefert. Dies sei aber kein Grund zur Beunruhigung und auch ein generelles Kontaktverbot mit Tieren sei nicht notwendig, erläuterten die beiden Amtsleiter.
Q-Fieber
Q-Fieber ist eine Erkrankung, die durch Bakterien verursacht wird und eine Inkubationszeit von zwei bis drei Wochen hat. Tiere und deren Ausscheidungen übertragen die Erreger. Es reicht für eine Ansteckung, infektiösen Staub einzuatmen. Bei einer Infektion gibt es nur bei der Hälfte aller Fälle überhaupt Symptome, die grippe-ähnlich sind. Meist heilen diese spontan nach ein bis zwei Wochen aus. In schweren Fällen kann es zu hohem Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen kommen. Sehr selten können Entzündugen von Lungen, Leber, Herzmuskel, Herzinnenwand oder Hirnhaut auftreten.
Die Düsseldorfer Fälle
In den Düsseldorfer Fällen richten sich die Untersuchungen auf einen Hof im Osten der Stadt, auf dem Schafe gehalten werden. Da die drei erkrankten Personen ihre Pferde auf diesem Hof untergestellt haben, ließ sich der Ursprung schnell eingrenzen. Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer wurden bei 50 Schafen Blutproben genommen. Die Schafe sind selber nicht krank, aber wahrscheinlich Überträger der Bakterien. Da sich vor allem bei trächtigen Schafen die Bakterien in Milchgewebe und Uterus anreichern, scheint die Verbreitung in der zurückliegenden Lammzeit als mögliche Ursache. Die Tiere sind jetzt separiert und werden geimpft, wenn die Laborergebnisse den Verdacht bestätigen. Durch die Impfung werden die Schafe in etwa vier Wochen keimfrei sein.
(v.l.) Klaus Meyer, Amtsleiter Verbraucherschutz, und Klaus Göbel, Leiter Gesundheitsamt, halten die Ansteckungsgefahr für so gut wie ausgeschlossen
Keine Panik
Die Übertragung des Q-Fiebers geht nur von Tier zum Menschen. Menschen untereinander stecken sich nicht an. Klaus Göbel vom Gesundheitsamt berichtet, das es immer wieder einige wenige Fälle beim Menschen gibt (zuletzt drei Fälle in 2013), die Erkrankung aber meist harmlos verläuft und mit einer Antibiotikumgabe über drei Wochen erledigt ist.
Ein Kontaktverbot zu Tieren im Streichelzoo oder auf Bauernhöfen sei nicht notwendig.