Dügida kommt nicht zurück: Alle Aufmärsche bis zum Jahresende bei der Polizei zurückgezogen
Dügida hat alle bis zum Jahresende eingereichten Termine für Montags-Aufzüge der Rechtsextremen zurückgezogen. Das hat ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei bestätigt. Die Anmelderin Melanie Dittmer habe diesen Rückzug nicht begründet. Oberbürgermeister Thomas Geisel reagierte gegenüber report-D erfreut darauf, dass Dügida die Segel gestrichen hat: "Düsseldorf hielt zusammen und trat für die Werte ein, die uns wichtig sind: Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt. Nun können wir uns wieder frei in unserer Stadt bewegen – der Montag-Spuk ist vorbei. Gut so!"
Am 27. April war Dügida das letzte Mal durchs Bahnhofsviertel marschiert – mit rund 40 Teilnehmern bei mehr als 400 Gegendemonstranten von Düsseldorf stellt sich quer, DSSQ. Von Montag zu Montag hatte die Teilnehmerzahl der Islamfeinde abgenommen. Seither wurden die Dügida-Märsche in Düsseldorf Woche für Woche abgesagt. Nun kam der generelle Rückzug für den Rest des Jahres.
„Das freut uns sehr. Das Bündnis Düsseldorf stellt sich quer dankt allen, die Montag für Montag gezeigt haben, dass hier in Düsseldorf kein Platz ist für Rassismus“, sagte DSSQ-Sprecher Oliver Ongaro gegenüber report-D. Als es im Januar dieses Jahres losging mit Dügida, brachten die Islamfeinde in anderen Städten bereits tausende Sympathisanten auf die Straßen. Dass das Rheinland anders tickt, machten unter anderem ein verdunkelter Kölner Dom und die „Licht-aus“-Aktion an öffentlichen Gebäuden in Düsseldorf deutlich. Neben solch symbolischen Akten aber vor gingen stellten sich jede Woche vieler hundert Menschen den Rechtsextremen entgegen. „Dadurch hat Dügida es nicht geschafft, in Düsseldorf Fuß zu fassen. Dass die Neonazis hier keine Mitläufer gefunden haben, lag am Engagement vieler bei den DSSQ-Gegendemos. Dafür nochmal ein großes Dankeschön“, so Ongaro.
aktualisiert: 19.30 Uhr mit einem Statement des OB Geisel