Premiere in Düsseldorf: Das Klavierduo Kolodochka spielt den Stummfilmklassiker Metropolis
„Diesen Klassiker der expressionistischen Filmkunst zu spielen, ist eine wunderbare Aufgabe. Musik und Gefühle verschmelzen in dieser Partitur“, schwärmt Alexander Kolodochka. Zusammen mit seiner Schwester Ekaterina wird er am Samstag im Hotel Maritim am Flughafen die Musik zum Filmklassiker Metropolis spielen. Für Düsseldorf – eine Premiere.
Filme mit Musik „synchronisieren“, das war die Kunst des Stummfilms. Wer noch nie einen Stummfilm live erlebt hat, sollte dies unbedingt nachholen. Am besten mit dem Klassiker „Metropolis“ von Fritz Lang. Kaum ein Film hat die Gemüter mehr bewegt als „Metropolis“ aus dem Jahr 1927 – mit fünf Millionen Reichsmark die teuerste Filmproduktion seiner Zeit.
Bei seinem Erscheinen ein echter Flop, wurde „Metropolis“ zum Klassiker der expressionistischen Filmkunst. Seit 2001 zählt er sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Spektakulär war der Fund einer Filmfassung in Buenos Aires im Jahr 2008, der bislang verloren geglaubte Szenen enthielt. Bei der Rekonstruktion der Uraufführungsfassung zählte die Originalpartitur von Gottfried Huppertz (1887-1937) zu den wichtigsten Quellen.
Schwester und Bruder, Ekatherina und Alexander Kolodochka
2012 gab es in Berlin die Europa-Premiere der rekonstruierten Huppertz-Fassung in der Bearbeitung für zwei Klaviere von Felix Treiber. Die Treibersche Fassung fand eine so große Fangemeinde, dass die beiden Pianisten Alexander und Ekaterina Kolodochka diese zurzeit in mehreren deutschen Städten aufführen – jetzt auch in ihrer Wahlheimat Düsseldorf. Auf Monitoren sehen sie den Film vor sich und müssen in einem exakten Timing auf die Akzente und Stimmungen reagieren, die ihnen der Film vorschreibt.
Von Klassenunterschieden und der Macht der Liebe
„Metropolis“ erzählt von Klassenunterschieden und der Macht der Liebe: Während versklavte Arbeiter in unterirdischen Fabriken ihr Leben fristen, ist wenigen Reichen ein luxuriöses Leben im Licht vergönnt. Zu ihnen gehört auch Freder, Sohn des mächtigsten Mannes von „Metropolis“ und das „Gehirn“ der Stadt. Eines Tages begegnet Freder Maria, die den Arbeitern mit ihren Predigten von Liebe und Klassenlosigkeit Hoffnung schenkt. Freder folgt ihr in die Unterwelt. Als er mit eigenen Augen die menschenunwürdigen Lebensverhältnisse der Arbeiter sieht, wächst in ihm der Wunsch, einer von ihnen zu werden.
Die Daten
Ort: Maritim Hotel Düsseldorf, Maritim Platz 1
Beginn: 18.30 Uhr / Einlass: 17:30 Uhr
Die Karten inklusive Begrüßungscocktail kosten ab 18 Euro.
Tickets gibt es online bei westticket.de, telefonisch unter 0211-274000 sowie an vielen Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse
Fotos: Agentur BJM