Düsseldorfer Kitas ab Montag wieder offen: Gewerkschaften und Arbeitgeber gehen in die Schlichtung
Eine Einigung ist noch lange nicht in Sicht. Aber der Kita-Streik wird vorerst ausgesetzt. Die Gewerkschaften verdi, GEW und Deutscher Beamten-Bund sowie die Vereinigung kommunaler Arbeitgeber (VKA) haben die Schlichtung angerufen. Damit gilt ab Sonntag (7.6.) die Friedenpflicht.
In Düsseldorf blieben am Mittwoch (3.6.) 23 der 101 städtischen Kindertagesstätten geschlossen. In 33 weiteren Einrichtungen gab es einen Notdienst. Dort konnten nur 818 Kinder statt normalerweise 3.590 Kinder betreut werden. Insgesamt 282 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (215 Vollzeitkräfte und 67 Teilzeitkräfte) befanden sich in den Kindertagesstätten im Ausstand. Zudem blieb die Jugendfreizeitstätte Kiefernstraße geschlossen. Die Stadt hatte Eltern angeboten, sie könnten Kinder in eigener Verantwortung in den Räumen städtischer Kitas betreuen. Dafür haben sich nach Auskunft der Stadt bisher keine Eltern gefunden.
Machen vorerst nur Pause: streikende Erzieher in Düsseldorf
Am großen Verhandlungstisch wurden die Gespräche vor dem Schlichtungsentscheid als „zäh“ bezeichnet. Für die Arbeitnehmer tritt der ehemalige Hannoveraner Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg an. Für die Arbeitgeberseite muss noch ein Schlichter benannt werden. Er hat turnusgemäß die Leitung des Verfahrens. Die Dauer der Schlichtung ist offen. Experten setzen sie mit zwei Wochen oder länger an.
Ver.di-Chef Frank Bsirske kündigte vor rund 330 Streikdelegierten seiner Gewerkschaft in Frankfurt an, ver.di werde auch die Schlichtung aktiv begleiten. Begonnen hatte der Streik am 8. Mai. Die Gewerkschaften fordern im Durchschnitt zehn Prozent mehr Geld für deutschlandweit rund 240.000 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungswesen. Die Arbeitgeber bieten Verbesserungen für einzelne Gruppen an und bezeichnen die Gesamtforderung als nicht erfüllbar.