Düsseldorf öffnet Eltern 20 Kitaräume zur "eigenhändigen Betreuung"
Vierte Woche Kita-Streik: Nun helfen sich Düsseldorfer Eltern selbst. Mütter und Väter organisieren in eigener Verantwortung eine Notbetreuung für die Kinder. Die Stadt öffnet die Räume von städtischen Kitas dafür. Am Dienstag (2.6.) um 10 Uhr startete die Selbsthilfe mit städtischer Unterstützung. In den darauffolgenden Tagen soll bereits ab 8 Uhr geöffnet sein.
Folgende städtischen Kitas stehen für eine Nutzung durch Eltern zur Verfügung: Hans-Böckler Straße 34 und Sternstraße 35 im Stadtbezirk 1, Altdorfer Straße 10, Höher Weg 6 und Paulusplatz 1 im Stadtbezirk 2, Gurlittstraße 47, Himmelgeister Straße 236, Siegburger Straße 12 und Stahlwerkstraße 2 im Stadtbezirk 3, Stürzelberger Straße 33 im Stadt-bezirk 4, Lünener Straße 1 und Volkardeyer Weg 5 im Stadtbezirk 6, Aloys-Odenthal-Platz 1 im Stadtbezirk 7, Am Hackenbroich 29, Hasseler Richtweg 76 d und Offenbacher Weg 43 im Stadtbezirk 8, Am Köhnen 71, Braunsberger Straße 19 und In der Donk 66 im Stadtbezirk 9 sowie Wittenberger Straße 44 im Stadtbezirk 10.
Es gibt natürlich das Kleingedruckte
Natürlich gibt es soetwas wie Kleingedrucktes bei dieser Initiative:
• die Eltern erklären, dass sie im eigenen Interesse handeln und die Stadt von der Aufsichtspflicht entbinden,
• die Eltern stellen die Kindergruppen selbst zusammen und
• eine Mutter oder ein Vater muss einen der Nutzungsvertrag mit der Stadt unterschreiben – darin geht es unter anderem um die Haftung bei Schäden.
Eltern, die diese Aufgabe übernehmen möchten, wenden sich an die Rufnummer des i-Punktes Familie: 89-98870. Der i-Punkt ist werktags ab 7.30 Uhr telefonisch erreichbar.
Rund 300 Kinder von 281 Eltern in Not
290 Kinder wurden in den vergangenen Tagen bereits über den i-Punkt Familie in Notplätze vermittelt. Insgesamt 281 Eltern hatten sich bis einschließlich Freitagnachmittag dort gemeldet und in den meisten Fällen konnte Hilfestellung gegeben werden.
Nach Angaben der Stadt sind 57 Kitas geschlossen oder bieten nur einen Notbetrieb an. Statt 3690 Kinder könnten dort nur 807 Mädchen und Jungen betreut werden. Rund 270 Mitarbeiter städtischer Kindertagesstätten in Düsseldorf befänden sich im Streik. Der Betrieb in Jugendfreizeiteinrichtungen und offenen Ganztagsschulen laufe demgegenüber wie gewohnt.