AKTUALISIERT: Verpuffung und Brand in einer Düsseldorfer Gartenlaube: Es war ein Tötungsdelikt – so die Polizei
Die am Montagfrüh leblos unter den Trümmern ihrer völlig ausgebrannten Gartenlaube gefundene Frau ist offenbar getötet worden. Die Düsseldorfer Polizei hat eine Mordkommission unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Markus Dreisewerd gebildet. Sie muss die etwa 50-Jährige nun zweifelsfrei identifizieren lassen und klären, ob der Brand samt zugehöriger Verpuffung absichtlich herbeigeführt wurden, um Spuren zu verwischen. Die Nachbarn in der der Kleingartensiedlung an der Eduard-Schloemann-Straße sind entsetzt.
Als die Feuerwehr am Montag, kurz nach 3 Uhr eintraf, bot sich den Rettern ein Bild der Verwüstung. Das Stahldach war teilweise und das Mauerwerk überwiegend eingestürzt. Außerdem brannte die Gartenlaube im Kleingartenverein an der Eduard-Schloemann-Straße lichterloh. Die Feuerwehr hatte Mühe, sich den Trümmern zu nähern. Wegen der großen Hitze und der Einsturzgefahr kamen die Retter nicht einmal in Schutzkleidung ran. Zudem drohten mehrere Gasflaschen zu explodieren – sie mussten zunächst einmal aus dem Gefahrenbereich entfernt werden.
Obendrein war unklar, ob Menschen in der Laube übernachtet hatten. Als Angehörige auf Bewohnerin hinwiesen, kämpfte die Wehr die Flammen mit mehreren Rohren nieder, das teilweise eingestürzte Stahldach musste zerschnitten, Mauerreste beseitigt werden. Als die Helfer schließlich die 50 Jahre alte Frau fanden, war es zu spät. Sie konnte nur noch tod geborgen werden.
Parallel zum Wettlauf gegen die Zeit setzte die Feuerwehr ein Tanklöschfahrzeug mit Wasserkanone auf dem Dach ein, um die benachbarte Laube zu schützen. Sie wurde durch die starke Hitze in Mitleidenschaft gezogen, brannte aber nicht nieder. Nachdem die Flammen scheinbar gelöscht waren, dauerte die Brandwache noch mehrere Stunden. Immer wieder wurden Glutnester entdeckt. Neun Löschtrupps waren am Ende im Einsatz, um den Brand zu bekämpfen. Den Schaden schätzt die Feuerwehr auf rund 75.000 Euro. Die Kriminalpolizei ermittelt derzeit die Ursache des Brandes. Am Montagmittag arbeitete noch die Spurensicherung an der Stelle, an der nur ein paar verkohlte Balken übrig geblieben sind. Den Eingang zum relativ zugewachsenen Grundstück hatten die Beamten mit einer braunen Folie abgehängt – ein Sichtschutz.
Weitere Details wollen die Mordkommission und die zuständige Staatsanwältin am Dienstagnachmittag (19.5.) bei einer Pressekonferenz bekannt geben.
aktualisiert Montag, 18. Mai, 16.10 Uhr