Freies Internet an Düsseldorfer Schulen! Welches Internet?
Davon träumen die Schüler und manche Lehrer der Landeshauptstadt. Die zeitgemäße Ausstattung der Düsseldorfer Schulen mit Internetzugängen und Computern bleibt ein Ziel. Doch da es noch an Gebäuden oder zusätzlichen Räumen mangelt, scheint die Frage nach der Ausstattung vermessen.
Thema im Schulausschuss
Jetzt wurde im Schulausschuss (Dienstag, 5.5.) eine Anfrage aus dem November 2014 beantwortet: eine Information des Schulverwaltungsamtes über den Stand der Internet-Vernetzung der Schulen und Ausstattung mit WLAN und Tablets.
Was bisher geschah:
Bereits im Jahre 2000 hat der Rat der Stadt Düsseldorf die Bedeutung der Medienkompetenz der Schüler erkannt. Im Rahmen der Initiative „eCity Düsseldorf“ wurde die Ausstattung der städtischen Schulen mit moderner Hard- und Softwareausstattung beschlossen. Die damals favorisierte Lösung „Powerline-Technologie“ stellte sich schnell als nicht zukunftsträchtig heraus. Die Stadt setzte daher auf WLAN, als zeitgemäße Technologie und Voraussetzung für das mobile Lernen.
In 45 Jahren könnten alle Schule ausgestattet sein
Der aktuelle Vernetzungstand an 182 Schulen wurde vom Schulverwaltungsamt präsentiert. Demnach besteht noch Handlungsbedarf in erheblichen Umfang. 97 Schulen arbeiten noch mit der veralteten Technologie Powerline, bei 15 ist sie irreparabel defekt. Nur 30 Schulen gelten als Vollvernetzt und mit WLAN-AccessPoints angebunden. Bei den Haushaltsmitteln, die derzeit vom Kämmerer für solche Ausstattungen vorgesehen sind, „wären alle Schulen in rund 45 Jahren mit WLAN-Komponenten ausgestattet“.
Kommentar: Lange Leitung
In der Vergangenheit war stets ein „roter“ Faden bei der Realisierung von Schulbaumaßnahmen und Ausstattungen zu erkennen: Das was unbedingt notwendig ist, versucht die Stadt zu ermöglichen. In den Augen vieler Schüler und Eltern war das nicht genug. Bei der Einführung des Ganztages vor sechs Jahren wurde Eltern und Schülern versprochen, die Ausstattung der Schule auf die neuen Bedürfnisse anzupassen. Viele dieser Schüler gehen bald ins Abitur. Auf die versprochene Ausstattung warten sie immer noch.
Die Medienkompetenz wird allgemein als wichtig erachtet. Die Versorgung der Schulen lässt da viele Wünsche offen. Warum die Stadtverwaltung in mühevoller Arbeit Kabel durch marode Gebäude zieht, um eine Internetverbindung zu ermöglichen, muss der Bürger nicht verstehen.
In Holland werden ganze Ferienorte über einen WLAN-Hot-Spot versorgt, freier Internetzugang ist kein Thema. Die Firma Wall hat jetzt in der Düsseldorfer Innenstadt zahlreiche HotSpots errichtet. Die Technologie ist also eigentlich bekannt. Diese HotSpots auch für Schulbauten zu nutzen – auf diese Idee ist offenbar noch kein Beamter gekommen. Zumal die Verwaltung der Schulen über ein eigenes, sicheres Datennetzt ihrer Arbeit nachgeht und damit der Punkt Datensicherheit eigentlich erledigt ist.