Schönheitsoperation am Meeresgott: Der Düsseldorfer Triton bekommt Plätscherverbot
Triton braucht ein Facelifting. Die ätzende Atmosphäre um ihn herum hat dem griechischen Meeresgott extrem zugesetzt. Konturen verwaschen, Nasenrücken zerbröselt. So ein Flossenmann ist eben nicht gemacht für die Königsallee.
Dort, am Kaufhof, steht der Tritonenbrunnen und speit Wasser ins Nordende des Kö-Grabens. Normalerweise. Die nächsten sechs Monate lang hat Gevatter Monsterflosse Wasserspuckverbot und muss sich unter einer Plane ducken. Für 213.000 Euro wird ihro maritime Hoheit von Grund auf geschuppt. Arbeiter sollen kaputte Steine austauschen und die Fugen an der Kopfballustrade gleich mit erneuern und Tritons Antlitz, also sein, Profil schärfen. Aber behutsam!
Vier Jahre meißeln – am Kalkstein
Der Düsseldorfer Bildhauer Friedrich Coubillier hat die Tritonengruppe aus Kalkstein erschaffen. Vier Jahre Arbeit – 1898 bis 1902 – stecken in Meeresgott, seinem Beutefisch und all den wassergurgelnden Putten und niedlichen Muschel-Beibrunnen auf künstlicher Felslandschaft. Nun braust Baudezernent Gregor Bonin herbei: „Der Tritonenbrunnen ist Teil der denkmalgeschützten Gesamtanlage Königsallee und eine Attraktion für sich. Es wird großer Wert darauf gelegt, die Brunnenanlage für die Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher zu pflegen und zu erhalten.“
Dazu muss es dauerhaft wärmer als fünf bis acht Grad sein. Deshalb beginnt Tritons Schönheitsoperation erst jetzt. Ende August soll er wieder in alter Pracht erplättschern – wenn sich nicht unterwegs noch weitere, bisher verdeckte Schäden auftun.