Düsseldorfer METRO GROUP Marathon: Chef Winschermann fordert mehr Engagement des Stadtmarketings
Manchmal versteht Jan H. Winschermann das Düsseldorfer Stadtmarketing nicht. Der Renndirektor des Metro-Marathons sagt: „Düsseldorf könnte ganz einfach aus der dritten Liga der Städtemarathons aufsteigen! Man müsste nur mehr Geld in die Hand nehmen, um richtig gute Läufer für den Wettbewerb zu verpflichten.“ Die fehlen, wenn am nächsten Sonntag, 26. April, um Punkt neun Uhr 17.000 Läuferinnen und Läufer vor den Rheinterrassen starten. Die Stars der Szene, die mit den wirklich schnellen Beinen, treten am selben Tag in Hamburg und London an.
Und auch bei den deutschen Anmeldern verzeichnet Düsseldorf einen Rückgang von mehr als 20 Prozent; abgewandert in Richtung Hamburg. „Das können wir glücklicherweise durch eine wachsende Zahl internationaler Anmelder ausgleichen“, sagt Winschermann. Doch die für Düsseldorf zu interessieren, sei schwierig. „Ich muss quasi bei jedem persönlich klingeln und ihn abholen.“
"Düsseldorf hat ein Imageproblem"
Der Grund: Düsseldorf habe ein Imageproblem. Es sei im Ausland schlicht unbekannt. Wer den Metro-Marathon nutzen will, um daran etwas zu ändern, bekommt von Winschermann nicht bloß Klagen, sondern ein fertiges Konzept. „Man muss eine Viertelmillion Euro ausgeben, um Laufzeiten von zwei Stunden und sieben Minuten zu bekommen.“ Jede Beschleunigung um zwei Sekunden über die Distanz von 42,195 Kilometern würde jeweils zusätzlich 100.000 Euro kosten.
Eine simple Gegenrechnung von Aufwand und Ertrag. Nur über solche Spitzenzeiten komme ein Marathon in die Weltpresse und damit auf die Wunschzettel der Laufverrückten. „So würden wir mehr Teilnehmer nach Düsseldorf bekommen, die dann natürlich auch mehr Geld hierlassen.“ Ab Ende finanziere sich das ganze aus der Sicht von Winschermann beinahe selbst.
Doch bisher hält Düsseldorf da seine Taschen zugenäht, trotz rekordverdächtig ebener Marathonstrecke. So werden die Rekorde in Berlin gelaufen – und auf Laufmessen in Los Angeles glauben die Marathonis es gebe nur den Börlin-Marathon in Good Old Germany. A pro pos: Auf solchen Messen treten die Städtemarathons von Düsseldorf und Köln künftig gemeinsam auf. Als Frühjahr-Herbst Doppelpack vom Rhein.
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