Germanwings Maschine auf dem Weg nach Düsseldorf abgestürzt
Düsseldorf | Liveticker | Ein Airbus von Germanwings ist über Südfrankreich abgestürzt. Dies bestätigte zunächst Frankreichs Präsident Hollande und dann auch die Airline Germanwings. Es soll keine Überlebenden geben. Die Maschine war von Barcelona aus nach Düsseldorf unterwegs. Am Düsseldorfer Airport geht zum einen der Betrieb ganz normal weiter, zum anderen werden die Angehörigen von Seelsorgern und Mitarbeitern der Lufthansa und Germanwings betreut. Report-D Redakteur Dirk Neubauer ist vor Ort.
Das ist passiert – der Kurzüberblick:
Gegen 11:00 Uhr ist der Flug 4U9525 von den Radarschirmen über einer Gebirgsregion in Südfrankreich verschwunden. Es handelte sich um einen Flug der deutschen Airline Germanwings von Barcelona nach Düsseldorf. Sowohl die Luftfahrtgesellschaft, als auch offizielle Stellen sprechen von 150 Menschen, 144 Fluggäste und sechs Besatzungsmitglieder, die den Absturz des Airbus A 320 nicht überlebt hätten.
Die Krisen-Hotlines für Angehörige in der Übersicht
Flughafen Düsseldorf für Angehörige: 0800 7766350
Stadt Düsseldorf: 0211 3889889
Germanwings ist unter 030 5000 3000 zu erreichen
Krisen-Stab des Auswärtigen Amtes: 030 5000 3000
22.30 Uhr > Die Deutsche Oper am Rhein trauert: Ihr langjähriges Ensemblemitglied, Bassbariton Oleg Bryjak war an Bord der angestürzten Maschine. Er kam von einem Gastspiel im Gran Teatre del Liceu, Barcelona. Dort sang er den Alberich in Richard Wagners „Siegfried“. Intendant Professor Christoph Meyer sprach den Angehörigen sein Beileid aus: „Wir haben mit Oleg Bryjak einen großartigen Interpreten und einen großartigen Menschen verloren. Wir sind fassungslos.“
22.00 Uhr > Allein am Düsseldorfer Flughafen sind nach dem Absturz wenigstens neun Germanwings Flüge ausgefallen. Die Crews hatten sich geweigert, zu starten. Das habe zahlreiche Ursachen, hieß es auf Nachfrage in der Kölner Pressestelle. Spiegel online berichtet, die Unglücksmaschine habe am Montag lange wegen eines Defekts am Düsseldorfer Flughafen gestanden. Und die Crews weigerten sich aus Angst vor Sicherheitsmängeln, an Bord zu gehen. Dies wird von der Germanwings Pressestelle dementiert.
17.15 Uhr > Nach Angaben eines Flughafensprechers werden derzeit zwischen 50 und 60 Angehörige und Freunde der Absturzopfer in Düsseldorfer betreut. Sie werden von 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unter ihnen 15 Notfallseelsorger, betreut. Die Atmosphäre in dem streng abgeschirmten Raum wird von Flughafensprecher Thomas Kötter als ruhig geschildert. Menschen würden immer wieder in Tränen ausbrechen. Andere informierten leise per Handy ihre daheim Gebliebenen. Der Flughafen Düsseldorf habe Hotelzimmer gebucht, damit jetzt niemand nach Hause muss, wenn er nicht möchte.
17.00 Uhr > Düsseldorfer Politiker sprachen am Nachmittag den Angehörigen der Absturzopfer ihr Beileid aus. Oberbürgermeister Thomas Geisel sagte: „Mit großer Bestürzung habe ich von dem Absturz der Maschine über den Alpen erfahren. Meine Gedanken sind bei den 150 (Zahl korrigiert, d.Red.) Menschen, die an Bord der Maschine waren und ihren Angehörigen. Durch den Krisenstab des Düsseldorfer Flughafens werde ich fortlaufend unterrichtet.“ Für das Düsseldorfer Rathaus hat Geisel Trauerbeflaggung angeordnet.
CDU-Chef Thomas Jarzombek sagte: „Der Absturz der Germanwings-Maschine ist ein schwarzer Tag für Düsseldorf. Ich trauere mit den Angehörigen der Opfer in dieser schweren Stunde. Im Namen der CDU Düsseldorf möchte ich mein herzliches Beileid aussprechen. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Familien, Freunden und Bekannten.“
Die Vorsitzende der FDP-Fraktion im Düsseldorfer Rathaus, Marie-Agnes Strack-Zimmermann teilte mit: „Die FDP-Fraktion ist zutiefst erschüttert über den Absturz der Germanwings-Maschine auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf. Es trifft uns alle ins Mark. Flugzeugabstürze sind oft weit weg von uns und jeder neigt dazu, solche Situationen zu relativieren. Diese Tragödie ist mitten unter uns, es ist einfach nur furchtbar. In Gedanken sind wir bei den Opfern und deren Angehörigen.“
16:00 Uhr > Evangelische Kirche im Rheinland: Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf am Vormittag betreuen am Flughafen Düsseldorf Mitarbeitende der Flughafenseelsorge und der Notfallseelsorge unter der Leitung von Christoph Dörpinghaus und Detlev Toonen Hinterbliebene, die auf ihre Angehörigen in der Maschine gewartet haben. Ein Team von 15 Mitarbeitenden der Flughafenseelsorge und der Notfallseelsorge ist vor Ort, um sie zu begleiten und in enger Abstimmung mit den Verantwortlichen am Flughafen Düsseldorf mit den zurzeit verfügbaren Informationen zu versorgen.
15:46 Uhr > Das Land NRW ordnet Trauerbeflaggung an. Innenminister Jäger hat für heute und morgen einen Trauerbeflaggung für alle Dienstgebäude des Landes NRW angeordnet.
15:38 Uhr > Germanwings erläuterte zu den Opfern und Fluggästen bislang lediglich, dass 67 Deutsche an Bord der Maschine gewesen seien. Aus welchen Ländern die anderen Fluggäste waren, darüber schweigt Germanwings. Thomas Winkelmann, der Sprecher der Geschäftsführung von Germanwings erklärte in Köln, dass die Maschine am Morgen mit 122 Fluggästen nach Barcelona von Düsseldorf aus geflogen sei. Die Maschine ist 24 Jahre alt und 1991 bei der Lufthansa in Dienst gestellt worden. Zuletzt sei der Airbus A 320 im Jahr 2013 einer großen Wartung unterzogen worden. Winkelmann beschreibt den Rückflug so: “Das Flugzeug hat – so sind unsere Erkenntnisse jetzt – es sollte um 11:35 Uhr landen und hat um 10:45 Uhr seine Reiseflughöhe von 38.000 Fuß, das ist die reguläre Reiseflughöhe auf dieser Strecke, erreicht. Das Flugzeug hat diese Reiseflughöhe nach einer Minute wieder verlassen und ist in einen Sinkflug eingetreten. Dieser Sinkflug, so sind unsere Erkenntnisse jetzt zur Stunde, hat insgesamt acht Minuten gedauert. Der Kontakt des Flugzeuges zum französischen Radar und Fluglotsen ist um 10:53 Uhr auf einer Höhe von ca. 6.000 Fuß abgebrochen. Das Flugzeug ist dann verunglückt.”
15:09 Uhr > Die Nachricht vom Absturz des Fluges 4U9525 traf hier in Düsseldorf parallel mit den Angehörigen ein, die zur Abholung an den Flughafen gekommen waren. „Wir wurden um 11:30 Uhr alarmiert“, sagte Flughafensprecher Thomas Kötter zu report-D. Sofort machten sich 15 Notfallseelsorger bereit, die Angehörigen zu empfangen, die dann ins Innere des Flughafengebäudes geführt wurden. Dort werden sie zur Minute immer noch betreut. Sie werden auch vorerst am Flughafen bleiben, um hier die aktuellsten Informationen zu bekommen.
An Bord des Airbus A320 waren 144 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder, sagte Florian Gränzdörfer von der Lufthansa NRW, der hier in Düsseldorf als Sprecher aushilft. Zur möglichen Unglücksursache und den Details der Passagiere gab es hier in Düsseldorf keine Auskünfte. NRW-Innenminister Ralf Jäger und NRW-Verkehrsminister Michael Groschek waren am Düsseldorfer Flughafen, um mit den Angehörigen zu sprechen.
In der Abflughalle geht der Abfertigungsbetrieb normal weiter. Es sind mehr Polizisten und Servicekräfte zu sehen als sonst. Ein Pärchen hält sich im Arm und steht mit ernster Miene in einer Ecke. Sie sollen gleich mit einer Germanwings-Maschine in Urlaub fliegen.
Polizei und Passagierbetreuer am Lufthansa-/Germanwings-Schalter
14:57 Uhr > Im Filmbeitrag sehen Sie Florian Gränzdörffer, NRW-Sprecher von Lufthansa, der über die Betreuung der Angehörigen am Düsseldorfer Flughafen berichtet. Florian Gränzdörffer, NRW-Sprecher der Lufthansa: “Unsere Kollegen sind am Düsseldorfer Flughafen, die sich darum kümmern, die Angehörigen zu betreuen, das sind Lufthansa- und Germanwings-Kollegen, es sind professionelle Seelsorger, es sind Kräfte von der Feuerwehr, vom Flughafen, alle wirken mit und helfen den Angehörigen sie bestmöglich zu unterstützen. Das ist ein schwerer Moment. Mit einem hohen Grad an Betroffenheit, die wir auch fühlen, die alle Lufthanseaten und Germanwingsmitarbeiter hier am Standort und der Welt fühlen. Deshalb sind wir froh, dass wir diese Unterstützung haben und die Angehörigen in der Form bestmöglich betreut werden.” Auch NRW-Innenminister Jäger und NRW-Verkehrsminister Groschek waren am Düsseldorfer Flughafen und haben mit den Angehörigen vor Ort gesprochen.
14:11 Uhr > Germanwings zum Unfall: Wir müssen leider bestätigen, dass Flug 4U9525 auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf über den französischen Alpen verunglückt ist. Es handelt sich um ein Flugzeug vom Typ A320. An Bord waren 144 Passagiere und 6 Crew-Mitglieder. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Germanwings und der Lufthansa sind in tiefer Betroffenheit mit ihren Gedanken und Gebeten bei den Angehörigen und Freunden der Passagiere und Besatzungsmitglieder.
13:35 Uhr > Die Absturzstelle liege in einer Hochgebirgsregion und sei schwierig zu erreichen, teilte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit.
13:14 Uhr > Der Flughafen Düsseldorf teilt in einer ersten Meldung mit: Ein Airbus A320 der Fluggesellschaft Germanwings ist heute über Südfrankreich vom Radar verschwunden. Der Flug 4U 9525 war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf. Über die Anzahl möglicher Verletzter oder Opfer liegen uns noch keine Informationen vor. Die Maschine sollte um 11:57 Uhr in Düsseldorf landen.
13:09 Uhr > Nach einer Auskunft von Germanwings waren auf Flug 4U9525 neben sechs Besatzungsmitgliedern 142 Passagiere an Bord. Gegen 15:00 Uhr soll es eine Pressekonferenz des Unternehmens geben.