Generations-Wechsel bei den Düsseldorfer Grünen: Paula Elsholz und André Moser sind neue Vorstandssprecher
Die Düsseldorfer Grünen haben neue Vorstandssprecher gewählt: Paula Elsholz (28) und André Moser (32) übernahmen am Samstag (21.3.) von Mona Neubaur und Olaf Bursian. In den kommenden zwei Jahren wollen sie das Grüne Profil in Düsseldorf weiter schärfen, versprachen sie im Bürgersaal Bilk den 85 Teilnehmern der Mitgliederversammlung. Die Düsseldorfer Grünen hatten zum Jahreswechsel 471 MitgliederInnen.
Es war ein glatter Generationenwechsel ohne Gegenkandidaten, mit einem strikten Zeitmanagement bei der Kandidatenvorstellung und einem elektronischen Abstimmverfahren, dass die rund 81,2 Prozent Zustimmung für Elsholz und die 87 Prozent für André Moser sofort als Grafik auf die Leinwand des Saales warf. Stimmzettel waren gestern.
"Über das Morgen hinaus" denken
„Grün ist für mich keine Farbe, sondern eine Haltung“, sagte Paula Elsholz bei ihrer Vorstellungsrede. Sie wollen „über das Morgen hinaus“ denken, um die Partei voran zu bringen. Als inhaltliche Schwerpunkte nannte Elsholz die Themen „steigende Mieten, Schulpolitik, Flüchtlinge und Inklusion“. Den Düsseldorfer Grünen verordnete sie einen „hauseigenen digitalen Wandel“ und erläuterte auf Nachfrage, damit seien aus ihrer Sicht moderne Formen der Mitgliederbeteiligung gemeint.
Auf eine Frage nach ihrer gleichzeitigen Arbeit als Ratsfrau der Grünen antwortete Elsholz, dass sich Parteiposition und Ratsmandat aus ihrer Sicht hervorragend ergänzten. So könnten die sehr aktive Ratsfraktion und die ideenreiche Düsseldorfer Grünen-Partei enger miteinander verzahnt werden. In ihren Anfangsjahren hatten sich die Grünen für eine strikte Trennung von Parteiamt und politischem Mandat ausgesprochen, diesen Trennungsgrundsatz aber vor einiger Zeit aufgegeben. Paula Elsholz arbeitet aktuell als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Medizin der Heinrich-Heine-Universität.
Kritik an den Aufmärschen der Rechtsextremen
Wie Elsholz kritisierte auch ihre neuer Vorstandskollege André Moser die rechten Aufmärsche, die seit zehn Wochen in Düsseldorf stattfinden. Hier sei es gut, dass die Grünen dagegen Flagge zeigten. Er möchten in den kommenden zwei Jahren grüne Positionen für „Düsseldorf 2030“ erarbeiten. Moser nannte dabei eine nachhaltige Wohnungsbaupolitik, eine am Fahrrad orientiere Mobilität nach dem Vorbild der Stadt Kopenhagen und die Schaffung von Arbeitsplätzen als wichtigste Bereiche. Moser war von 2000 bis 2009 Mitglied der SPD, hatte die Sozialdemokraten aber nach eigenen Worten aus Enttäuschung über die fehlende innerparteiliche Diskussion verlassen. Nicht einmal die von vielen kritisierte Agenda 2020 und der Verlust der rot-grünen Mehrheit auf Bundesebene im Jahr 2005 seien bei den Sozialdemokraten ausgearbeitet worden. Da seien die Grünen schon ganz anders unterwegs. Moser arbeitet als Bildungsmanager in der Heinrich Böll Stiftung NRW.
Neue Parteisprecher und Mitglieder verabschiedeten die bisherigen Sprecher sehr herzlich. Immerhin haben sie die Partei in die Ampel und damit in die Mitverantwortung für Düsseldorf geführt.
Nicole Blank (l.) und Astrid Wiesendorf bereiteten den Ostereier-Protest gegen Eons Flucht aus der Verantwortung für den eigenen Atommüll vor. Termin: 30. März, 10.45 Uhr vor der Eon-Zentrale am Eon-Platz