Großdemo des öffentlichen Dienstes: Mehr als 20.000 Menschen protestieren in Düsseldorf
Mehr als 20.000 Menschen haben sich nach Gewerkschaftsangaben am Donnerstag an einer Großkundgebung in Düsseldorf beteiligt. In drei Demonstrationszügen gingen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zum Landtag NRW, wo es eine Abschlusskundgebung gab. Sie fordern 5,5 Prozent mehr Entgelt, mindestens aber 175 Euro mehr pro Monat.
Zudem wollen die angestellten Lehrerinnen und Lehrer ihren verbeamteten Kollegen gleichgestellt werden. Viele beteiligten sich im Rahmen einer „aktiven Mittagspause“ an Protestmarsch und Kundgebung. Am Landtag trafen sämtliche Berufsgruppen des öffentlichen Dienstes zusammen: Verwaltungsangestellte, Klinikpersonal, Polizisten, Angestellte der Stadtreinigung, Lehrer. Die Gewerkschaftsjugend hatte sich als Piraten verkleidet und drohte damit, die Arbeitgeber über die Planke zu schicken.
Auch ein eigener Mottowagen fuhr in dem großen Demonstrationszug mit. Thema: Die Affen sind los! Derweil fielen in Schulen Unterrichtsstunden aus, an Universitäten, im Justizbereich, an Kliniken und in Amtsstuben legten die Angestellten die Arbeit nieder. Teilweise fuhren Busse und Bahnen nicht.
“Paradiesische Zustände” im Chefbüro
In Sprechchören und durch Trillerpfiffe wurde vor allem die harte Haltung der rot-grünen Landesregierung von NRW kritisiert. Die zeige sich auf Anweisung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in den Tarifgesprächen als Hardliner – während sowohl der Bund als auch die Kommunen den Forderungen der Betroffenen viel aufgeschlossener gegenüberständen. Die Verhandlungsführer von DGB und ver.di forderten die öffentlichen Arbeitgeber auf, bei der nächsten, der dritten Verhandlungsrunde in vier Tagen einen deutlichen Schritt auf die Beschäftigten zuzumachen.