Düsseldorfer Kriminalstatistik für 2014: Weniger Straftaten, aber auch weniger Aufklärung
Polizeipräsident Norbert Wesseler präsentierte die neuste Kriminalitätsstatistik mit gemischten Gefühlen. Es gab im Jahr 2014 in Düsseldorf rund 1500 Straftaten weniger als im Jahr zuvor. Allerdings sank auch die Aufklärungsquote der Düsseldorfer Polizei – um 2,5 Prozentpunkte. Das Zahlenwerk für 2014 ist das erste, das komplett in die Zuständigkeit von Wesseler fällt.
Rund 70 Prozent der 86.071 Straftaten waren Diebstähle, Vermögens- oder Fälschungsdelikte. Der Umkehrschluss der Polizei: Düsseldorf gilt bei Straftätern als reiche Stadt, die zudem gut per Auto zu erreichen ist. Also kommen reisende Täter von auswärts nach Düsseldorf, um Beute zu machen; jeder zweite ermittelte Straftäter war solch ein Zugereister. Bei den gestohlenen Autos gab es ebenso wie bei den geklauten Fahrrädern einen Anstieg um rund 13 Prozent. Fast 4200 Fahrräder wurden 2014 gestohlen, macht durchschnittlich zwölf an jedem einzelnen Tag. Leicht rückläufig war hingegen die Zahl der Wohnungseinbrüche – in rund 1300 Wohnungen stellten die Mieter oder Eigentümer irgendwann fest: Es waren Einbrecher da.
Kampf gegen Einbrecher und Taschendiebe
Den Einbrechern und den Taschendieben hatte die Polizei 2014 besonders den Kampf angesagt. Polizeipräsident Wesseler nimmt die Rückgänge als Erfolg von insgesamt vier Schwerpunkttagen gegen Einbrecher und verstärkten Streifen in der Altstadt mit besonderem Augenmerk auf Menschen, die anderen die Geldbörse aus der Tasche ziehen wollen.
An diesen Schwerpunkten will Wesseler vorerst nichts ändern. Zudem bleibt er bei der harten Linie gegen alle Rocker-Gruppierungen. Auch das jüngste Zünden eines Böller vor einer Disko an der Bolkerstraße könnten den bisherigen Ermittlungen der Polizei nach auf das Konto von Rockern gehen.
Amoklauf steigert Zahl der Morddelikte
Der Amoklauf eines Mannes in einer Düsseldorfer, später in einer Erkrather Anwaltskanzlei hat die Zahl der Straftaten gegen das Leben um neun auf 21 ansteigen lassen. Rückläufig waren demgegenüber die Zahlen für Raub und Rauschgiftvergehen. Auch auf dem Gebiet der Jugendkriminalität habe sich die enge Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und mit Schulen bewährt, stellte Wesseler fest.