Gegenwind für Rechtsradikale in Düsseldorf: weniger Teilnehmer, verkürzte Strecke, stumme Anmelderin
Mit einem neuen Versammlungsleiter und einer verkürzten Wegstrecke, mit einer erneut geschrumpften Teilnehmerzahl von knapp 70 war Dügida am Montagabend schneller beendet als ein Fußballspiel. Die Rechtsextreme erstmals ratlos. Zuvor hatte das Verwaltungsgericht Düsseldorf die Auflagen der Polizei in vollem Umfang bestätigt.
Das andere Ende der Hetze: Auf dem Weg zu den Zügen mag niemand mehr mit seinem Gesicht zum gerade Gebrüllten einstehen und ist froh über Polizeischutz
Danach musste Demoanmelderin Melanie Dittmer schweigen, nachdem sie in der Vorwoche vor der Moschee ihre Teilnehmer noch aufgestachelt hatte. Auch die Aderstraße unmittelbar vor der Moschee blieb Tabu für die Rechtsextremen. Natürlich hielten sie sich merklich zurück, um nicht komplett verboten zu werden. Aber dass es unter einem Aushilfs-Versammlungsleiter deutlich friedlicher zugeht, als unter der Agitatorin Dittmer – lässt sich nach diesem Montagabend (9.3.) im Zweifel von einem Oberverwaltungsgericht nachprüfen. Dorthin vollen die ultrarechten Krakeeler nun ziehen – vorausgesetzt das Geld reicht, um den Anwalt bezahlen zu können. Über Lautsprecher wurde zu Spenden aufgerufen.
Und selbst bekannte Pro-NRW-Ratsherren aus Düsseldorfer Nachbarstädten standen nicht mehr in der Menge der Hooligans, sondern saßen deutlich distanziert am Rande der rechten Demo. So hätte es, mitsamt Klobürsten-Flashmob gegen den braunen Unrat von „Düsseldorf stellt sich quer“, ein erstmals seit langem ein wenig erfreulicher Montagabend werden können.
Unnötig: Bundespolizei auf Crashkurs mit Gegendemonstranten
Dies verhindert die Bundespolizei mit ihrem aggressiven Vorgehen gegen Gegendemonstranten am späteren Abend im Hauptbahnhof. Sogar der grüne NRW-Landtagsabgeordnete Stefan Engstfeld wurde zwischenzeitlich von den Bundespolizeiketten am Weitergehen gehindert. Sein Abgeordnetenausweis nutzte ihm da nichts. Die Grünen beobachten als einzige Partei unter großem persönlichem Einsatz, was Montag für Montag n Düsseldorf geschieht.
So entlud sich all das angestaute Adrenalin in Konfrontationen zwischen Bundespolizei und Gegendemonstranten. Völlig überflüssig. Fortsetzung folgt – nächsten Montag.