DÜGIDA und PEGIDA in einer Woche: Die Rechtsradikalen melden sich zurück
In dieser Woche demonstrieren gleich zwei Mal Rechtsextremisten in der Stadt: Die sogenannte Dügida unter Anmelderin Monika Dittmer will am Montagabend durch die Stadt ziehen. Für Mittwochabend hat sich ein Ableger der Dresdner PEGIDA angesagt und will vor dem Landtag NRW starten. Es sind jeweils zahlreiche Gegendemonstrationen geplant.
Montag: Provozieren mit neuer Route / Polizei verbietet Teile des Zugwegs
Die Rechtsextremen am Montag wollen über eine neue Route ziehen. Vom Hauptbahnhof aus soll es über den Stresemannplatz, die Scheurenstraße, Adersstraße und Harkotstraße zurück zum Hauptbahnhof gehen. Während die Polizei die neue Route zunächst begrüßte, weil dadurch die Graf-Adolf-Straße entlastet werden würde und die Busse und Bahnen nicht für Stunden ausfallen, warnt das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“: Der neue Zugweg der Rechtsextremen führt gezielt an zwei Moscheen vorbei (report-D berichtete). Oliver Ongaro: „Das geht gar nicht.“ Dies sieht mittlerweile auch die Polizei so: Die Rechtsextremen sollen an der Adersstraße umdrehen. Weitergehen verboten – damit in der Moschee Harkotstreaße das Abendgebet stattfinden kann.
In ihrem Blog riet Monika Dittmer die Rechtsextremen, die aus zahlreichen Städten nach Düsseldorf reisen, den Bahnhof am Montag nicht durch den Haupteingang zu verlassen. Dort wurden Dügida-Teilnehmer bei den beiden vergangenen Terminen von der Polizei intensiv durchsucht. Einige Gegenstände wurden dabei beschlagnahmt. Man solle lieben den Hinterausgang des Bahnhofs nehmen und so einen Bogen um die Polizeikontrollen machen.
Das Bündnis Düsseldorf stellt sich quer ruft zu zahlreichen Gegenaktionen auf. Unter anderem um 18 Uhr zu einen Flashmob im Hauptbahnhof.
Die weiteren Daten für Gegendemonstranten, mitgeteilt von "Düsseldorf stellt sich quer":
18 Uhr Proteste vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof
18 Uhr DGB-Haus, Friedrich-Ebert-Straße – mit Live-Musik
19 Uhr Stresemannstraße/Ecke Graf-Adolf-Straße
19 Uhr Graf-Adolf-Straße/Ecke Scheurenstraße
19 Uhr Mintropstraße – mit Live-Musik
Mittwoch: Einheitliche Front gegen Pegida
Während sich das bürgerliche Lager rund um den Düsseldorfer Appell bisher vornehm von „Düsseldorf stellt sich quer“ fern hielt, gehen am Mittwoch nun beide zusammen auf die Straße. Gegen Pegida. Auf zwei Bühnen – am Rheinturm und am „Apollo Varieté“ soll es ein Programm gegen Pegida geben. Am Rheinturm musikalisch mit Enricco Palazzo, Tetzlaff‘s und Misses B.
Gemeinsam gegen Pegida. Erstmals geliegt der Schulterschluss zwischen dem "Düsseldorfer Appell" und "Düsseldorf stellt sich quer"
Am Apollo-Theater wird der Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, Michael Szentai-Heise, die Hauptrede halten. Der türkische Comedien Senay Duzcu und Kabarettist Jens Neutag werden auftreten.
Zudem sind fünf Gegendemonstrationen angemeldet worden, um Pegida die Bewegungsfreiheit in der Stadt zu nehmen. Die Grünen demonstrieren auf der Hubertusstraße, die SPD am Fürstenwall, ein weiterer Demonstrationszug beginnt um 18 Uhr am DGB-Haus und geht über Friedrich-Ebert-Straße, Steinstraße und Königsallee zum Apollo-Theater. Die evangelische Stadtsuperintendentin Henrike Tetz rechnet mit rund 5000 Teilnehmern bei den diversen Gegendemonstrationen.
aktualisiert: 23.02.10.45 Uhr