672 Altweiber-Einsätze – so viele wie nie! Sanitäter bewusstlos geschlagen
Trauriger Altweiber-Rekord: 672 Einsätze und Transporte meldet die Feuerwehr für Altweiber bis zum Freitagmorgen, 7 Uhr. 593 Einsätze waren es im Vorjahr. In nahezu allen Positionen der Feuerwehrstatistik gab es deutliche Anstiege. Bereits am Donnerstagnachmittag hatte der Einsatzleiter sechs zusätzliche Fahrzeuge und knapp 50 Sanitäter als Verstärkung geordert, um der Lage einigermaßen Herr zu werden. Ebenfalls zusätzlich wurde eine Aufnahmestation am Burgplatz eingerichtet. Ein Sanitäter wurde gar bewusstlos geschlagen.
Der Helfer vom Arbeiter Samariter-Bund (ASB) wollte Verbandsmaterial holen, als er den Schlag ins Gesicht bekam. Er war kurzzeitig bewusstlos, fiel zu Boden und erlitt eine Gehirnerschütterung.
Was bei Wintersonne am Rathaus um 11.11 Uhr so harmonisch und gut gelaunt begann, verwandelte sich bereits am frühen Nachmittag in ein alkoholgeschwängertes Desaster. „Wir hatten noch nie so früh so viele betrunkene und hilflose Personen“, sagten selbst erfahrene Rettungssanitäter. Sie waren pausenlos im Einsatz. Wie ein Sprecher der Feuerwehr gegenüber report-d.de bestätigte verschärfte sich die Situation gegen 16 Uhr noch einmal. Beinahe minütlich wurden Sanitäter gerufen. Auf den Straßen lagen zusammengebrochene Menschen; in Kneipen kippten Personen einfach um. Die Feuerwehr alarmierte ihre Notreserve.
Die Notreserve muss kommen: sechs Wagen und knapp 50 Sanitäter zusätzlich
Zwei Löschfahrzeuge mit zwölf Rettungsassistenten, vier Rettungswagen aus der taktischen Reserve der Feuerwehr und ein weiterer Sanitätsdienstzug mit 25 ausgebildeten Sanitätern wurden zusätzlich in die Altstadt geschickt. Bis spät in die Nacht mussten Menschen versorgt werden.
Die Zahlen im Einzelnen (Quelle: Feuerwehr): Von den 672 Einsätzen standen 423 (2014: 326) in unmittelbarem Zusammenhang mit Karneval. Völlig betrunken und hilflos waren 65 (2014: 15) Menschen unter 18.
In den Unfallhilfestellen mussten 263 (2014: 126) Menschen behandelt werden, darunter die meisten zum Großteil wegen Alkoholrausches. 135 (2014: 94) kamen in ein Krankenhaus. Von den Behandlungen in den Unfallhilfsstellen waren 36 Betreuungen (2014: 0), 118 (2014: 66) Bagatellverletzungen, 58 (2014: 50) mittelschwere Fälle und drei (2014: zehn) arztpflichtige Behandlungen mit überwiegend internistischer Ursache. Die einzig gute Nachricht: Das Glasverbot wirkt. Es kam zu acht (2014: 21) Schnittverletzungen durch Glasscherben – davon drei in der Altstadt.
An den Eingängen der Altstadt mussten Jecken mitgebrachte Glasflaschen abgeben
Die Polizei registrierte nach eigenen Angaben ein "extrem hohes Besucheraufkommen" in der Altstadt von Donnerstagmorgen (12.2.) bis Freitagmorgen (13.2.). Die der registrierten Polizeieinsätze sei mit 725 auf dem Niveau des Vorjahres geblieben (726). Mehr als 170 Beamte waren bis gegen 2 Uhr früh im Einsatz. Aus Sicht der Polizei gab es in vielen Einsatzbereichen weniger zu tun als 2014: Körperverletzung 13(43), Stgreit: 11 (35), Randalierer 19 (22) und registrierte Schlägereien 4 (11). Die Zahlen in den Klammern geben jeweils die Vorjahreswerte an.
komplett aktualisiert: 13.2., 10.28 Uhr